Sicherheit: Schwarzenbek soll 2016 eine echte Rettungswache bekommen

Ein langer Kampf und viel Geld waren nötig, damit im Jahr 2009 nach zehnjähriger Pause wieder ein Rettungswagen in Schwarzenbek stand. Bis dahin kamen die Sanitäter aus Lanken in die Europastadt. Seit dem Bau der Wache für 212 000 Euro am DRK-Zentrum an der Bismarckstraße steht einer der beiden Wagen aus Lanken in Schwarzenbek. Allerdings bislang nicht mit dem erhofften Effekt. Denn der Wagen in Lanken fährt weiter die Rettungseinsätze, das Fahrzeug in Schwarzenbek ist überwiegend für Krankentransporte zuständig. Das belegen auch die Zahlen. Im vergangenen Jahr fuhren die Sanitäter 648 Rettungseinsätze - und beförderten 1256 Kranke.

"Als ich im vergangenen Dezember nach einem Notfall einen Rettungswagen benötigte, kam das Fahrzeug aus Schwarzenbek. Es sollte eigentlich einen Patienten zur Dialyse bringen", sagte FWS-Politiker Eberhard Schröder. Dass von Schwarzenbek aus vor allem Krankentransporte gefahren werden, "war nicht das Ziel, als wir die die Wache einrichteten".

Das könnte sich jetzt ändern. Die Zeiten, in denen die Wache besetzt ist, werden in Kürze deutlich verlängert. Bislang sind die Sanitäter montags bis sonnabends von 7 bis 23 Uhr im Einsatz, sonntags erst ab 15 Uhr. "Künftig werden die Wachzeiten sonntags bis freitags von 7 bis 23 Uhr sein, sonnabends ist die Wache rund um die Uhr besetzt", sagt Kreissprecher Karsten Steffen.

Und das ist wahrscheinlich nur ein Zwischenschritt. Die Chancen stehen gut, dass die Wache an der Bismarckstraße ab 2016 rund um die Uhr besetzt wird. Das verkündeten Norbert Brackmann (CDU), Vorsitzender des Haupt- und Innenausschusses des Kreises, sowie die Schwarzenbeker CDU-Fraktion jetzt in einer gemeinsamen Erklärung. Denn genau das haben sich die Kommunalpolitiker vorgestellt, als sie vor sechs Jahren die Mittel für den Bau der Wache bereitstellten. Sie wurde schon damals in Größe und Infrastruktur für eine durchgehende Besetzung geplant.

Die neue Chance für Schwarzenbek hängt mit einer geplanten Verlegung der Rettungswache in Mölln zusammen. Bislang ist diese im Zentrum der Eulenspiegel-Stadt untergebracht. Ein Neubau im Süden der Stadt an der Bundesstraße 207 bei der Ausfahrt Mölln-Süd ist geplant. Von dort aus könnte der Bereich in Richtung Süden innerhalb der Hilfsfrist von zwölf Minuten abgedeckt werden, wofür bislang der Rettungswagen in Lanken zuständig ist. Den Stadtbereich Schwarzenbek und die umliegenden Dörfer könnte nach dem Bau der neuen Möllner Wache im Laufe des Jahres 2016 der Rettungswagen aus der Europastadt abdecken. Der in Lanken stationierte Wagen könnte dann Krankentransporte übernehmen.

Brackmann: "Der Gesetzgeber wollte mit seinem Ansatz, die Hilfsfrist flächendeckend zu gewährleisten, die Fläche versorgen. Unser Ansatz ist, möglichst vielen Menschen zu helfen, und dafür ist es nötig, die Wachen in die Städte zu bringen." Die Auswertung der Einsatzstatistik des Rettungsdienstes für das Jahr 2014 hatte gezeigt, dass die Retter vor allem in Geesthacht, Lauenburg und eben auch in Schwarzenbek oft nicht schnell genug bei den Patienten sind. In jeder der Städte gab es etwa 100 Fälle, in denen die Hilfsfrist von zwölf Minuten überschritten wurde.