Tillhausen: Nach 58 Minuten 300 Plätze für “Neubürger“ weg

So einen Zustrom gibt es selten: Tillhausen ist mit Abstand die begehrteste Stadt Deutschlands. Innerhalb von 58 Minuten meldeten sich am Sonnabendvormittag 300 Kinder als "Neubürger" für die Ferienstadt an. Die Zeltstadt am Luisenbad in den Sommerferien ist alle zwei Jahre der Ort für das beliebte "Stadtspiel" des Kreisjugendrings.

Start für die persönlichen Anmeldungen war um 10 Uhr, doch schon zwei Stunden früher standen die ersten Kinder und Eltern vor dem Haus der Landwirtschaft in Mölln - dem Sitz des Kreisjugendrings. Sie wollten sich den kreisweit begehrten Wohnsitz in Tillhausen sichern. Bereits ab Mitternacht konnten sich Interessenten per E-Mail anmelden. Nach 15 Minuten war das Kontingent für die Internetanmeldungen erschöpft: 100 Mails gingen ein.

"Die Plätze sind nun alle ausgebucht. 54 Anmeldungen haben wir auf die Warteliste genommen", sagte Ute Ostendorf, die Projektleiterin des Kreisjugendrings.

Nach dem Anstehen in der Warteschlange und der Anmeldung im "Bürgerbüro" war bei den angenommenen Teilnehmern die Freude groß. "Das wird toll. Man kann beim Stadtspiel so viel erleben. Ich hab' bis jetzt nur davon gehört. Dieses Mal kann ich dabei sein", freute sich Till aus Güster. Damit der Junge in Tillhausen seinen Freund Lukas Wichert dabei haben kann, hat Tills Mutter Astrid Siebert ihn gleich mitangemeldet.

Konstantin Meinert aus Mölln war schon zwei Mal beim Stadtspiel dabei. "Urlaub ohne Eltern ist schön. Man lernt viele neue Leute kennen. Ich habe letztes Mal beim Till-Fernsehen mitgemacht. Das war super", erzählte er.

Das Stadtspiel ist eine Kombination aus Zeltlager und Projektveranstaltung. Die Kinder erleben und gestalten Tillhausen - ihre eigene Stadt. Sie wohnen vom 21. bis 30. Juli in Zelten und arbeiten tagsüber im Luisenbad in verschiedenen Projekten wie im Bürgerbüro, im Arbeitsamt, in der Tischlerei, im Zirkus, in der Bank, bei der Zeitung oder im Stadtparlament. Dabei verdienen sie "Tilltaler", die sie in ihrer Stadt ausgeben. Sie können Tagesausflüge im Reisebüro buchen oder auf dem Markt einkaufen. Die Kinder wählen auch ihren eigenen Bürgermeister.