Konzept begeistert trotz Bedenken

Viel Platz für Bücher und ein Wintergarten für Lesungen, große Räume und eine Lehrküche für die VHS, Platz für die Inklusion im Förderzentrum und ausreichend Räume für die EDV-Abteilung des Rathauses. Dazu ein parkartiges Ambiente mit Plätzen zum Verweilen. Das ist die Vision vom Bildungszentrum auf dem Areal der ehemaligen Realschule an Berliner Straße. Planerin Andrea Soyka vom Hamburger Büro "steg" hat dieses Konzept am Donnerstagabend auf der Einwohnerversammlung im Festsaal des Rathauses vorgestellt.

Dafür sollen Teile des bestehenden Gebäudes - wie beispielsweise die Pausenhalle - abgerissen und andere saniert werden. So das Ergebnis der Machbarkeitsstudie, die die Stadt für 30 000 Euro bei dem Büro "steg" in Auftrag gegeben hatte.

Allerdings warf das Konzept bei einigen der rund 50 anwesenden Bürger (zum überwiegenden Teil Politiker oder Funktionsträger von Vereinen) Fragen auf. "Das ist ein hochinteressantes und zukunftsweisendes Projekt. Aber es fehlen die Kosten", warf der Schwarzenbeker Eugen Prinz das Kernproblem der Vision auf. Planerin Soyka hatte zwar immer wieder bekräftigt, dass die Sanierung bei Weitem billiger als ein Neubau wäre - konnte das aber nicht mit Zahlen belegen. Sie mochte nicht einmal eine ganz grobe Schätzung über das Investitionsvolumen abgeben. "Dafür ist es zu früh. Wir wollten erst einmal abwarten, ob das Konzept in dieser Form Zustimmung findet. Vorher haben Kostenberechnungen keinen Sinn", so die Planerin.

Ende März, zur Fertigstellung der Studie, wolle sie "belastbare Zahlen" über die Investitionskosten vorlegen. Erst dann können auch die Politiker wirklich darüber entscheiden, ob sie dieses Konzept weiterverfolgen wollen oder nicht. Die Raumprobleme der Stadt wären mit dem Bildungszentrum in jedem Fall gelöst, und die Stadt bekäme ein neues Zentrum.

Es gibt aber auch weitere Punkte, in denen die Planer noch Feinarbeit leisten müssen. So ist noch nicht geklärt, ob die Zahl der Parkplätze für Mitarbeiter und Besucher überhaupt ausreicht.

Ein weiterer Punk sind die bronzezeitlichen Gräber, die beim Bau der Schule im Jahr 1963 gefunden wurden und in zwei abgeschlossenen Innenhöfen gesichert sind. "Das sind bedeutende historische Funde, die gesichert werden müssen. Sie dürfen wegen der Vandalismusgefahr auf keinen Fall frei zugänglich sein", mahnte Reinhard Wiese vom Heimatbund und Geschichtsverein. Andrea Soyka regte einen Zaun oder Plexiglasglocken zum Schutz an.