Jutta Mackeprang kandiert auf Fehmarn

Sie ist Schauspielerin, Musiklehrerin, Veranstalterin, Alleinunterhalterin und spielt ausgezeichnet Tuba. Doch das reicht der 51-jährigen Jutta Mackeprang ganz offensichtlich nicht mehr. Nach 18 Jahren in Schwarzenbek will sie der Europastadt den Rücken kehren und nach Fehmarn ziehen. Aber damit nicht genug: Die vielseitige Künstlerin kandidiert als parteilose Bürgermeisterin in Burg.

Allerdings ist der Job an der Verwaltungsspitze der beliebten Ostsee-Insel mit gut 13 000 Einwohnern begehrt. Neben den von den Parteien nominierten Jörg Weber (SPD) und Rainer Loosen (CDU) gibt es mit Günter Lintzen und Gunnar Mehnert zwei weitere Einzelbewerber. Die Schwarzenbekerin hat als erste die für die Zulassung zur Wahl erforderlichen 115 Unterschriften zusammenbekommen und mit Ehemann Arne Reimann bereits am vergangenen Wochenende Plakate geklebt.

Wie auch immer die Wahl am Sonntag, 8. März ausgeht - eines steht fest: Jutta Mackeprang wird nach Fehmarn ziehen. Sie ist zwar in Bremen geboren und in Bremerhaven aufgewachsen, sieht ihre Wurzeln aber auf der Ostseeinsel. Die Ferien hat sie bei der Oma auf Fehmarn verbracht, ihr Vater, Joachim Mackeprang, ist auf Fehmarn geboren.

Den Menschen in Schwarzenbek, aber auch in der gesamten Region, ist die quirlige Künstlerin durch ihre zahlreichen Projekte und Auftritte bekannt. Beim Musikantenstammtisch in Grünhof-Tesperhude mischt sie ebenso regelmäßig mit wie bei den beliebten Adventsaufführungen "Theoter un Musik to de Wiehnachtstied" oder in ihrem kleinen Hoftheater. Ehemann Arne Reimann hat einen Gartenbaubetrieb an der Röntgenstraße 35 in Schwarzenbek. Für die Aufführungen - unter anderem begeisterte Mackeprang dort mit dem Stück "Lale Andersen" in einer plattdeutschen Variante - muss der Unternehmer dann auch schon mal seine Fahrzeughalle räumen.

In den Vier- und Marschlanden ist die Tuba-Spielerin auch wegen ihrer Auftritte in der Band "Fidele Bauern" aus Neuengamme bekannt. Viele Theaterfreunde kennen sie aber auch durch ihre Auftritte beim Hamburger Ohnsorg-Theater.

In Schwarzenbek hat die 51-Jährige unter anderem die MTR-Musik- und Schauspielschule und das Sachsenwald-Blasorchester gegründet.

Allerdings kann die Schwarzenbekerin auch auf eine gewisse Erfahrung im Verwaltungsbereich zurückblicken. Sie ist gelernte Krankenschwester und hat eine Ausbildung bei der Hamburger Polizei absolviert. Sie war bis 2003 im aktiven Dienst. Außerdem spielte sie Tuba im Hamburger Polizeiorchester. Parallel studierte sie Schauspiel und Musical.

Ob ihre Überzeugungskraft für einen Wechsel auf den Chefsessel im Rathaus von Bug auf Fehmarn reicht, entscheidet sich am 8. März. Auf jeden Fall verliert Schwarzenbek aber eine quirlige Entertainerin.