Realschule: Gutachter schlagen weitere Nutzung für Bücherei, VHS, Archiv und Rathaus vor
Was wird aus der ehemaligen Realschule? Diese Frage beschäftigt Politiker und Stadtverwaltung seit der Bildung der Grund- und Gemeinschaftsschule an der Berliner Straße. Verkauf, Abriss Neubau, Sanierung des insgesamt 4435 Quadratmeter großen Gebäudes - das alles war im Gespräch, seitdem die neue Gemeinschaftsschule im Jahr 2010 die grundsanierten ehemaligen Räume des Gymnasiums bezog.
Dieses wiederum verlegte seinen Standort in einen Neubau an der Buschkoppel. Das Gebäude wurde in einer umstrittenen Public-Private-Partnership (PPP, Öffentlich-Private Partnerschaft) errichtet und im Jahr 2008 von den 1000 Gymnasiasten bezogen.
Nun liegt eine lange erwartete und 30 000 Euro teure Machbarkeitsstudie des Planungsbüros steg Hamburg für die Zukunft der Realschule vor. Das Ergebnis: Die 1963 erbaute und mehrfach erweiterte Realschule sollte nach Ansicht der Planerinnen Karin Dürr und Andrea Soyka saniert, umgebaut und in ein innenstadtnahes Kultur- und Bildungszentrum umgewandelt werden.
Diese Studie ist zentrales Thema auf der Einwohnerversammlung, zu der Bürgervorsteher Konrad Freiberg die Schwarzenbeker für den morgigen Donnerstag, 12. Februar, eingeladen hat. Beginn ist um 18.30 Uhr im Festsaal des Rathauses (Ritter-Wulf-Platz 1). Anhand einer Powerpoint-Präsentation können sich die Bürger selbst ein Bild von den Vor- und Nachteilen dieser Variante verschaffen.
Nach der Vorstellung der Planer soll das Gebäude wärmegedämmt und saniert sowie in drei Komplexe aufgeteilt werden. Auf 1200 Quadratmetern Fläche soll demnach die Stadtbücherei untergebracht werden, die aktuell zwar noch zentraler gelegen im Rathaus untergebracht ist, aber nur 300 Quadratmeter Fläche hat. Die Platznot ist ein Dauerbrennerthema. Ebenfalls in den Gebäudekomplex soll die Volkshochschule an der Berliner Straße umziehen. Aktuell ist die Bildungseinrichtung nur wenige Häuser entfernt im Kreissparkassengebäude untergebracht. Dafür zahlt die Stadt Miete an das Kreditinstitut. Aus Kostengründen ist der Umzug schon länger ein Thema. Es waren bereits mehrere städtische Gebäude als neuer Standort im Gespräch - unter anderem das Amtsrichterhaus. Die Realschule erscheint den Planern ideal, auch wegen der künftigen Nähe zu der Bücherei.
Auch die EDV-Abteilung des Rathauses, die auch als Dienstleister für die Amtsverwaltung Schwarzenbek-Land und die Gemeinde Büchen tätig ist, soll an die Berliner Straße. Derzeit sind die IT-Experten noch im Rathaus untergebracht. Die räumliche Verbindung mit der Verwaltung ist jedoch nach Ansicht der Gutachter nicht erforderlich.
Ebenso umziehen soll Dr. Anke Mührenberg mit dem Stadtarchiv. So entsteht im Rathaus mehr Platz für Sitzungs- und Besprechungsräume, die dringend benötigt werden.
Einen Abriss der Realschule und einen anschließenden Neubau an der Berliner Straße lehnen die Planer aus Kostengründen ab. Es sei besser, die vorhandene Gebäudehülle zu nutzen, als ein neue zu errichten, so ihr Fazit.
Auch den Umzug der ehemaligen Compeschule (Grundschulteil der Gemeinschaftsschule) in die Realschule befürworten sie nicht. Die Schulen seien nahe genug zusammen und die Raumprobleme von VHS, Bücherei, EDV und Archiv ließen sich so nicht lösen.
Nach der Vorstellung des Konzepts können die Schwarzenbeker Fragen stellen und über die Machbarkeitsstudie diskutieren.