Schwarzenbek (sh). “Seniorenpflegeheime sind praktisch wie ein Hochsicherheitstrakt.“ Das sagt Bärbel Raithel, Chefin der Seniorenresidenz St. Franziskus in Schwarzenbek, in der es 70 Pflegeplätze gibt.

Im Partnerhaus "Alte Oberförsterei" werden sogar 93 ältere Menschen - überwiegend mit Demenz - gepflegt. "Kontrolliert werden wir von den unterschiedlichsten Institutionen und das ist auch gut so. Im Alltag schleichen sich immer wieder kleine Fehler ein, die Prüfern auffallen. So können wir nur besser werden", sagt Bärbel Raithel. Die Prüfer kommen grundsätzlich unangemeldet. Die Heime werden vom TÜV, der Hygieneaufsicht, vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen und eben auch von der Heimaufsicht des Kreises Herzogtum Lauenburg überprüft.

"Wir überprüfen die Krankenakten, Pflegeprotokolle, Fluchttüren, Notbeleuchtung aber auch die Haltbarkeitsdaten von Lebensmitteln in den Kühlschränken", sagt Kreissprecher Karsten Steffen. Diese Kontrollen sollen eigentlich einmal im Jahr vorgenommen werden. Das ist mit den vorhandenen drei Mitarbeitern aber nicht zu schaffen. "Wir prüfen in einem Jahr die eine Hälfte der Heime, im folgenden Jahr die andere Hälfte. Wir haben bei den Personalplanungen seit 2013 einen zusätzlichen Mitarbeiter gefordert", sagt Steffen. Jetzt könnte Bewegung in die Personalplanung kommen. Für die Sitzung des Haupt- und Innenausschusses am Montag, 16. Februar, haben die Sozialdemokraten einen Ausbau der Heimaufsicht gefordert. "Ich habe bereits in den Haushaltsberatungen vor einem Jahr darauf hingewiesen, dass der Kreis sich nicht rechtskonform verhält, da der jährliche Prüfungszyklus nicht eingehalten wird", sagt SPD-Fraktionschef Jens Meyer. Das Gremium tagt um 16 Uhr im Kreishaus, Barlachstraße 2 in Ratzeburg. Im Kreis gibt es 72 Pflegeheime mit 3037 vollstationären Plätzen und 16 Einrichtungen für Behinderte.