Amtsrichterhaus: Neuer Träger will Räume für Ausstellungen vermieten

Nikolai Rosenberg, der neue Kulturmanager vom Amtsrichterhaus, will das historische Gebäude am Körnerplatz 10 wieder mit Kultur beleben. Im Herbst 2014 sind die ersten Veranstaltungen in Regie des Kulturmanagers über die Bühne gegangen, und Rosenberg zeigt sich zufrieden. "Man darf durchaus einen berechtigten Optimismus verbreiten", so seine Bilanz. Die Publikumszahlen geben ihm Recht: Mit bis zu 70 Besuchern waren die Veranstaltungen im Herbst manchmal fast ausgebucht.

Dabei handelte es sich jedoch vorwiegend um Konzerte. Wie künftig Ausstellungen im Haus realisiert werden sollen, ist umstritten: Einige kulturinteressierte Bürger diskutierten beim "Planungsforum" darüber mit Rosenberg und den Kulturexpertinnen der Stadt, Kathrin Kipke und Christine Uhde vom Fachbereich Bildung, Kultur und Sport. Die Idee: Mit einer Einmalpauschale von etwa 100 bis 120 Euro sollten sich die Aussteller an den Kosten etwa für die Raumpflege beteiligen und könnten damit bis zu sechs Wochen ihre Werke ausstellen.

Doch das kam bei Heinz Winter von den Fotofreunden Schwarzenbek und Jürgen Schnoor nicht gut an. Der ehemalige Vorsitzende des Freundeskreises Amtsrichterhaus hatte unter anderem Ex-HSV-Torwart Rudi Kargus für eine Ausstellung seiner Bilder nach Schwarzenbek geholt: "Eine Einmalpauschale könnte abschreckend auf die Künstler wirken, sie sind durch uns immer verwöhnt worden", so Schnorr. Weniger Bedenken hatten hingegen die anwesenden Künstlerinnen Anke Hellberg, eine Keramikerin aus Kollow, und die Bergedorfer Malerin Gisela Reinecke. "Uns Künstlern wird hier eine exklusive Ausstellungsfläche geboten. Im Reinbeker Schloss zahlt man für eineinhalb Tage schon 150 Euro, und im Rathaus Reinbek für die gleiche Zeit 120 Euro", berichtete Hellberg.

Einig waren sich alle, dass auch in Zukunft junge Menschen an die Kunst herangeführt werden sollen und ein breites Publikum mit den Ausstellungen angesprochen werden soll. So soll es weiterhin auch Märkte, Lesungen und Musikveranstaltungen geben. Die nächste Diskussion ist für den 16. April, 19 Uhr, geplant.

Konzert mit Kamasol

Am Freitag, 6. Februar, steht um 19.30 Uhr im Amtsrichterhaus am Körnerplatz 10 das nächste Konzert auf dem Programm. Die Hamburger Katja Muckenschnabl und Maximilian Meeder treten als Duo Kamasol gemeinsam mit Peter Scharonow auf. Das Publikum erwartet "Saudade" - eine portugiesische Variante des "Weltschmerzes", die jedoch nicht negativ gemeint ist. Im Gegenteil: Im Fado, dem portugiesischen Chanson, wird sie sogar herbeigesehnt. Erste Erfahrungen machten Muckenschnabl und Meeder 2008 mit "Saudade", als sie sich bei einem Projekt des Vereins "Musiker ohne Grenzen" in Ecuador trafen. In ihren Arrangements verweben sie seitdem Latin, Klassik und Jazz zu einer Melange aus Melancholie und Leichtigkeit. Der Eintritt kostet zwölf Euro (ermäßigt acht Euro). Kartenreservierungen unter rosenberg.kultur@gutlanken.de. Der Einlass beginnt um 19 Uhr.