Gefahrgut: Sattelzug mit Chemikalien landet im Graben

Was alles so tagtäglich auf unseren Straßen unterwegs ist, bekamen Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei gestern Vormittag nach einem Unfall auf der Landesstraße zwischen Möhnsen und Kasseburg zu sehen: Ein Sattelzug, der 20 Tonnen Stückgut geladen hatte, war auf dem Rückweg zur Autobahn auf die Bankette geraten, im weichen Untergrund eingesackt und nach 50 Metern schließlich in Schieflage im Straßengraben zum Stehen gekommen. Dabei verrutschte die Ladung - darunter jede Menge Gefahrstoffe in unterschiedlichen Gebinden. Symbole für giftige, brennbare und ätzende Gefahrstoffe warnten weithin sichtbar vor der brisanten Fracht des 40-Tonners.

"Nach unserem ersten Eindruck war nichts von den Gefahrstoffen ausgetreten, aber wir mussten auf Nummer sicher gehen und haben deshalb eine Gefahrguteinheit aus Schwarzenbek zur genauen Erkundung nachgefordert", sagte Hauke Koops, Gruppenführer der zuständigen Feuerwehr Möhnsen. Während Polizisten, die mit fünf Streifenwagen im Einsatz waren, die Landesstraße absperrten, rüsteten sich die Gefahrgutspezialisten aus Schwarzenbek am Einsatzort mit Chemikalienschutzanzügen aus. Koops: "Um sicher zu gehen, dass die Ladung unbeschädigt ist, haben wir entschieden, den Auflieger zu entladen."

Dabei konnte ein Gabelstapler genutzt werden, den ein Feuerwehrmann aus Möhnsen geholt hatte. Das Entladen zog sich dennoch über zwei Stunden hin. Erst danach stand fest, dass die Behälter beim Verrutschen unbeschädigt geblieben waren. Anschließend konnte sich eine Bergungsfirma um den Sattelzug kümmern.

Der Trucker (27) aus Polen, der für eine holländische Spedition fährt, hatte in Möhnsen einen Teil seiner Ladung abgeliefert und war auf dem Weg zur Autobahn 24. "Er gab an, dass er einem entgegenkommenden Lastwagen, auf den es keine weiteren Hinweise gibt, ausweichen musste", sagt Thomas Kulp von der Polizeistation Schwarzenbek-Land.