WVS: Krützmann bleibt weitere zwei Jahre Chef der Vereinigung

Uwe Krützmann entledigte sich während des Grünkohlessens seiner Anzugjacke. "Na, Uwe, wird dir warm?", scherzte Nebenmann Olaf Eckert. Fürchtete Krützmann, Erster Vorsitzende der Wirtschaftlichen Vereinigung (WVS), etwa um seine Wiederwahl bis zum Jahre 2017? Nein, seine Entkleidungsaktion war eher den molligen Temperaturen im Festsaal der Alten Meierei geschuldet. Ins Schwitzen brachte den Chef später ein Antrag aus den eigenen Reihen bei dieser Mitgliederversammlung.

Der Reihe nach: Krützmann hatte zu Beginn Rückschau gehalten, die Höhepunkte des abgelaufenen Jahres wie die Ausarbeitung des Fünf-Punkte-Programms zur Innenstadtbelebung herausgestellt. "Heute Abend stimmen auch unsere Stadtverordneten darüber ab", rief Krützmann seinen Leuten zu - wohl ein kleiner Seitenhieb auf das Termin-Wirrwarr der Stadt, und die zeitgleiche Sitzung der Stadtvertretung.

Bei den Wahlen wurden Chef Krützmann, Kassenwart Eckert sowie Beisitzer Steffen Möller bis zum Jahre 2017 bestätigt. Lediglich für den vorzeitig ausscheidenden Frank Günther musste ein neuer Beisitzer nominiert werden. Diese Position bekleidet nun bis 2016 Immobilienmaklerin Maren Brinkmeier.

Des weiteren gingen vor dem deftigen Finale auch zwei Satzungsänderungen fast geräuschlos durch. Die Wirtschaftsleute beschlossen zunächst, die Kündigungsfristen für Mitglieder zum 30. Juni/31. Dezember von sechs auf drei Monate zu verkürzen. Außerdem werden künftig Einladungen zu Versammlungen auf individuellen Wunsch auch per E-Mail versendet.

Einigkeit bis zum Schlussakkord - dann jedoch brachten die Gruppe "WVS aktiv" einen Antrag vor, der für Diskussionsstoff sorgte. "Aktiven"-Sprecher Peter Genz, einst selber WVS-Vorsitzender, forderte den Vorstand auf, ein Extrabudget in Höhe von 5000 Euro für seine Gruppe der Einzelhändler zu generieren. "Wir wollen etwas für Schwarzenbek bewegen, offen für alle sein. Jeder, der sich mit der Stadt identifiziert, ist gut für Schwarzenbek", begründete Genz - und holte sich sowohl eine Abfuhr des Vorstands als auch anderer WVS-Mitglieder ab. Deren Befürchtung: Es entstehe eine Art zweiter Vorstand. Bauunternehmer Hans-Heino Meier knallhart: "Die Kompetenz des Geldes muss beim Vorstand bleiben." Letztlich modifizierte Genz seinen Antrag: Der Vorstand solle im Finanzplan 2016 die Aktiven "gut bedenken".