Theaterprojekt: Europaschüler führen Dornröschen auf

Seit einem Jahr studieren mehr als 30 Mittelstufenschüler des Gymnasiums das Theaterstück "Dornröschen" ein. "Wir machen fast alles allein", sagt Projektleiterin Petra Piper. Kostümauswahl, Bühnenbild, Technik - sogar einige Textpassagen wurden überarbeitet und umgeschrieben, damit alle Akteure Sprechanteile besitzen. Piper und der Lehrerkollege Christoph Laakmann haben die Verantwortung für das Stück.

"Wir haben lange nach einem Stück gesucht, in dem möglichst viele mitspielen können. Anfangs waren über 50 Schüler dabei. Rund 20 war das Textlernen dann aber doch zu anstrengend", berichtet Piper, die die Rollen durch Doppelbesetzungen auffangen konnte. Texte lernen - das kann Tom Molzahn nicht schrecken. Der 14-Jährige spielt den Prinzen. Kopfzerbrechen bereitet ihm aber die Kussszene. "Die anderen kichern jedes Mal. Ich bin nur froh, dass wir uns nicht richtig küssen müssen, sondern nur so tun", berichtet Tom. Erfahrung auf der Bühne hat er bereits: "Ich stand schon zu Grundschulzeiten vor über 100 Leuten auf der Bühne."

Andere Bühnenakteure mussten sich erst mit ihrer Rolle anfreunden. Viele wollten die Hauptrolle. Für die Rolle des Dornröschens gab es 20 Bewerberinnen. 15 Schüler wollten in die Rolle der Könige schlüpfen. "Da auch Musik und Gesang zu dieser Fassung des Stücks gehören, wurde nach einigen Wochen damit begonnen, Melodien und Liedtexte einzustudieren. Es gibt zwar diverse Lieder, die von den Schauspielern gemeinsam gesungen werden. Einige Darsteller mussten sich aber auch daran gewöhnen, vor Publikum ein kurzes Solostück zu trällern", berichtet Piper über die ersten Proben.

Letztendlich sind aber alle mit ihren Rollen zufrieden - auch wenn die es teilweise in sich haben. "Es ist gar nicht meine Art, laut und gemein zu sein, das musste ich erst lernen", verrät Emma Langnickel (13). Sie mimt die böse Fee. Leichter hat es da Rebecca Heyn. "Ich mag den verspielten Part, den ich in meiner Rolle als Zofe habe", sagt die Zwölfjährige.

Glücklich ist Piper auch über die vielen Unterstützer. Für Kostüme, Aufführungsrechte und Bühnenbild hat die Schule einen Betrag im unteren vierstelligen Betrag investiert. "Eine Sanitärfirma aus Dassendorf stellt uns eine alte Badewanne zur Verfügung und hat diese goldfarben lackiert", sagt die Pädagogin. Und auch hinter der Bühne bringen viele ihr Talent ein. Wie etwa Lucia Lübbers, die ebenfalls Gymnasiastin ist und bei dem Theaterstück als "Maskenbildnerin" fungiert.