Bildungszentrum: Einwohnerversammlung für 12. Februar geplant, doch Machbarkeitsstudie ist nicht fertig

Verärgert über die Verzögerung sind alle, einig jedoch nicht: Zu unterschiedlich sind die Positionen der Parteien zur künftigen Nutzung der Realschule an der Berliner Straße. Eine Machbarkeitsstudie, für 30 000 Euro an die Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft Hamburg (steg) vergeben, soll den Politikern ihre Entscheidung erleichtern.

Doch die Studie, für den Oktober 2014 angekündigt, liegt immer noch nicht vor - zumindest nicht komplett: "Sie reicht aus, um eine Grundsatzentscheidung zu treffen", sagt Helmut Stolze (FDP). Er erntet Widerspruch von Gerhard Moldenhauer (CDU) und Matthias Schirmacher (Grüne). "Die wichtigen Zahlen fehlen."

Das Gebäude steht seit 2010 leer, kostet die Stadt jährlich knapp 70 000 Euro an Unterhaltungskosten. 2013 hatten CDU und Grüne einen Verkauf vorgeschlagen, während die SPD den Umbau in ein Bildungszentrum favorisierte.

Dessen Kosten sollte die Studie ermitteln. Doch dabei haben die Gutachter offenbar ein anderes Verfahren angewendet, als vertraglich vereinbart war und müssen nun nachbessern. Bis 12. Februar müssen sie liefern: Dann soll die Studie auf einer Einwohnerversammlung vorgestellt werden.

Bürgervorsteher Konrad Freiberg und die Fraktionsvorsitzenden waren sich zumindest einig, darüber am Dienstag, 20. Januar, in der Sitzung des Haupt- und Planungsausschusses öffentlich zu beraten (18.30 Uhr). CDU-Faktionschefin Heike Wladow hatte als Ausschussvorsitzende das Thema für den nichtöffentlichen Teil vorgesehen.

Ebenfalls für den nichtöffentlichen Teil vorgesehen war ein Bericht über Markt 6/8. Auch der, so der Wunsch des "Ältestenrates", soll nun öffentlich beraten werden. Geht es dabei doch im Wesentlichen um Antworten auf Fragen, die Stolze zur Übernahme des Gebäudeensembles durch die Raiffeisenbank Lauenburg gestellt hatte. Wie auch Freiberg fühlt er sich von Projektentwickler Marcel Rafi Bakhsh getäuscht, der im Rahmen der Verkaufsverhandlungen vor zwei Jahren versichert hatte, dort neues Gewerbe anzusiedeln. "Das war Grundlage für unsere Zustimmung zum Verkauf", so Stolze.

Nach Informationen unserer Zeitung hat sich die Stadt beim Verkauf ein Mitspracherecht bei der Gestaltung, nicht aber bei der Belegung gesichert. Dennoch hat das Bauamt massiv interveniert, als Bakhsh Billiganbieter als sogenannte Ankermieter vorschlug. Jetzt soll die neue Filiale der Genossenschaftsbank dort den Hauptteil der 400 Quadratmeter Erdgeschossfläche übernehmen.