Schwarzenbek (cus). Verkehrssünder müssen sich an einen neuen Ton gewöhnen: Statt mit dem alt gewohnten “Tatütata“ fordern Schwarzenbeks Polizisten Autofahrer künftig mit einem schrillen “Yelp“-Ton zum Anhalten auf.

Zusätzlich zum Signal, das dem Klang der amerikanischen Streifenwagen nachempfunden ist, können die Polizisten auch noch ein Rotlicht einsetzen, um besonders aufsässige Fahrer zum Anhalten zu bewegen.

Seit einer Woche sind die Beamten mit dem neuen VW Passat Kombi mit 140-PS-Dieselmotor unterwegs - und begeistert: "In der Blaulichtanlage ist nicht nur eine Stoppfunktion in mehreren Sprachen integriert, sondern auch weiße LED-Scheinwerfer, die schwenkbar sind." Das sei sehr praktisch um Hausnummern zu suchen oder den Straßenrand abzuleuchten, schwärmt Dienstgruppenleiter Michael Jerzenbek. Die Aufforderung zum Anhalten erfolgt auf Deutsch und Englisch. Bei Straßensperrungen kann auf dem Dach auch eine Umleitungsempfehlung samt Richtungspfeil und orangenem Licht angezeigt werden.

Seit 2013 rüstet die Landespolizei ihre Dienststellen mit den modernen Fahrzeugen aus, zu denen auch eine Videoanlage zur Eigensicherung gehört: Ähnliche Fahrzeuge sind bereits bei der Bundespolizei sowie in Hamburg, Bremen, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Brandenburg im Einsatz. "Bei einer Kontrolle weisen wir den Autofahrer darauf hin, dass alles aufgezeichnet wird", so Jerzenbek, der hofft, dass sich die Autofahrer dann besser benehmen. Der Polizeioberkommissar hat Kontrollen erlebt, bei denen die Fahrer nicht anhalten, Tür oder Fenster nicht öffnen oder herausspringen und pöbeln. Die Kamera zeichnet automatisch das Geschehen auf, jedoch ohne Ton. Nach drei Tagen werden die Aufnahmen automatisch gelöscht, sofern sie nicht benötigt werden. Die Speicherkarten auslesen dürfen nur die jeweiligen Stations- oder Dienstgruppenleiter.