Schwarzenbek (daf). Eine Demonstration, zu der die “Anarchische Gruppe Schwarzenbek“ am Samstag aufgerufen hatte, ist friedlich verlaufen. Am Nachmittag demonstrierten rund 100 Aktivisten gegen Neonazis in Schwarzenbek. Die Polizei begleitete die Aktion mit rund 30 Beamten.

Die Protestler hatten doppeltes Pech. Statt wie geplant um 14 Uhr mit der Kundgebung beginnen zu können, hieß es erst einmal warten. Die Bundespolizei hatte eine Gruppe der Anarchos am Bahnhof Aumühle aus dem Zug geholt, um die Personalien zu überprüfen. Eine zweite Gruppe hatte den Zug schon am Hauptbahnhof verpasst. Um 15 Uhr hatten sich schließlich alle Demonstranten auf dem Ritter-Wulf Platz eingefunden.

Parolen rufend wie "Nazis töten ist nicht schwer!" und "Nie, nie wieder Deutschland" zogen die Protestler vom Ritter-Wulf-Platz über den Markt weiter zur Kollower Straße, über die Seestern-Pauly-Straße weiter bis zum Bahnhof. Die Teilnehmerzahl war doppelt so hoch, wie der Veranstalter erwartet hatte. Er hatte lediglich 50 Demonstranten angemeldet.

Doch nicht nur Mitglieder aus der Anarcho-Szene waren angereist, auch einige Rechte beobachteten zumeist aus gebührender Entfernung die Demo. Zwei Mal versuchten sie, die Demonstranten zu provozieren: Grinsend waren zu Beginn des Aufmarsches zwei glatzköpfige junge Männer in Bomberjacken über den Ritter-Wulf-Platz spaziert. Obwohl ihnen einige Anarchisten folgten, kam es zu keiner Auseinandersetzung.

Provokation scheitert

Ein weiterer glatzköpfiger Mann in Springerstiefeln und Bomberjacke machte zwar in Höhe Schmiedestraße Anstalten, direkt in den Zug der Demonstranten hinein zulaufen. Sein Vorhaben setzte der junge Mann letztendlich nicht um, sondern hörte stattdessen auf die Anweisung der Polizei sich rasch in die entgegengesetzte Richtung aufzumachen.