Heiratsball am 27. Dezember: Hotelier Hans Schröder will eine Pause einlegen

In Schwarzenbek geht am 27. Dezember eine Ära im kulturellen Leben der Stadtgeschichte zu Ende: Hotelier Hans Schröder lädt dann zum letzten Heiratsball in Schröder's Hotel an der Compestraße ein.

"Es ist Zeit für eine Veränderung", sagt Schröder, "mein Anspruch war und ist, nicht an der Qualität des Heiratsballs zu sparen. Etwa aus Kostengründen nur einen Discjockey statt der Liveband einzusetzen, geht gar nicht. Nur ist es so, dass zuletzt immer weniger Gäste gekommen sind und sich der Aufwand irgendwann nicht mehr lohnt. In diesem Jahr liegt der 27. Dezember auf einem Sonnabend, da mag es noch funktionieren. Aber nächstes Jahr am Sonntag oder im Jahr darauf am Montag sicher nicht", begründet der Organisator seine Entscheidung ausführlich.

Traditionell am "dritten Weihnachtstag", wie der 27. Dezember in der Familie Schröder seit jeher genannt wird, feiern seit etwa 100 Jahren die Menschen aus Schwarzenbek und Umgebung einen großen Ball. Früher verkuppelten hier die Landwirte aus der Region ihre Töchter und Söhne miteinander. "Es haben sich tatsächlich viele Paare bei uns gefunden, wobei man nicht sagen kann, wie viele es wirklich sind", sagt Schröder.

Doch heute ist längst nicht mehr nur Schröder's Hotel zur Weihnachtszeit mit einer Feier am Start. Schröder: "Die Konkurrenz zwischen Geesthacht und Ratzeburg ist enorm geworden, überall gibt es über Weihnachten mittlerweile Feiern." Wenn auch nicht in der gediegenen Atmosphäre, die der Heiratsball mit seinem Ambiente bietet.

So läutet der Hotelier jetzt den vorläufigen Schlusspunkt der langen Tradition ein. Am 27. Dezember heißt es zum letzten Mal Heiratsball in Schröder's Hotel. Geöffnet ist ab 19 Uhr, die Musik legt um 20 Uhr los. Dabei lässt sich Hans Schröder durchaus ein Hintertürchen offen: "Ich möchte mich von dem Konzept des Heiratsballs noch nicht ganz verabschieden, aber eine Pause tut jetzt gut." Er denkt darüber nach, den Ball künftig weiterhin am 27. Dezember auszurichten, sofern den Feiertagen ein Wochenende folgt. "Aber vielleicht wäre der Ball auch etwas für den Sommer", gibt er sich offen für Neues.

Zuvor soll noch einmal ordentlich gefeiert werden. Die Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf bereits für 13 Euro im Hotel sowie später an der Abendkasse für 15 Euro. Für Musik sorgt wie in den vergangenen Jahren die Band "Vis-a-vis". Gespielt werden Klassiker und aktuelle Songs aus den Charts, sofern dazu nur gut getanzt werden kann. "Auch die verschiedenen Bars sowie die beliebte Currywurst mit Pommes wird es natürlich wieder geben", kündigt Hans Schröder an. Er hofft, dass möglichst viele Stammgäste den Weg in sein Hotel finden, um noch einmal das unvergleichliche Ball-Gefühl zu erleben.

Das "kleine Schwarze" für die Damen ist dabei ebenso Pflicht wie ein Anzug für die Herren. "Daran wollen wir festhalten, auch wenn wir spüren, dass es immer weniger junge Leute gibt, die das so mögen", sagt der Gastronom: "Aber die festliche Kleidung ist bei diesem Ball ein Muss, denn dadurch heben wir uns von anderen Feiern ab. Ein Teil der Gäste schätzt das auch sehr."