Neubaugebiet: Bebauungsplan soll nun überarbeitet werden

Im Grunde sieht die Parkplatzsituation in der 16 000-Einwohner-Stadt anständig aus. Wenn einmal vom Szenario rund um den Bahnhof abgesehen wird: "Im Park-and-Ride-Bereich muss dort etwas gemacht werden", findet Helmut Stolze von der FDP/Freie Bürger-Fraktion vor dem Hintergrund des knappen Angebots. Ansonsten aber sieht es bei öffentlichen Stellplätzen ganz gut aus.

Wenn es da nicht diesen kleinen Fauxpas in Sachen des Neubaugebiets "Im Holtern" gegeben hätte. Dort sollen bis Ende des Jahres 2016 fünf dreigeschossige Stadtvillen mit 45 Privatwohnungen entstehen. Angrenzend an das Neubaugebiet liegen der Wald-Kindergarten und die Rodelbahn. Soweit, so gut - nur eine Kleinigkeit vergaßen die Baugenossenschaft Neue Lübecker und Schwarzenbeks Politiker bei der Absegnung des Bauplans 7. Sie schufen lediglich drei öffentliche Parkplätze. Kein Gesetzverstoß, wie Helmut Stolze weiß: "Mindestanforderungen sieht das Baugesetzbuch bei öffentlichen Parkplätzen nicht vor."

Das ist dann aber doch in mehrfacher Hinsicht problematisch. Wird doch nicht berücksichtigt, dass die Privatanlieger eventuell Besucher beherbergen könnten. Ebenfalls unter den Tisch fielen Mitarbeiter und Gäste der Kita sowie Nutzer der Rodelanlage. Kommt einer mit einem Wohnwagen, fallen alle Plätze weg. "Wir Politiker haben da nicht aufgepasst", gibt Eberhard Schröder, Chef der Freien Wähler (FWS), zu. Deshalb beantragten zunächst Liberale und später auch FWS eine Überarbeitung des B-Plans 7. Diesem Begehren stimmte zuletzt auch der Hauptausschuss zu - "unter der Prämisse, dass der Stadt keine zusätzlichen Kosten entstehen dürfen".

Denn das Park-Problem könnte sich ausweiten, wie Helmut Stolze befürchtet. Seiner Meinung nach könnten die Autos im Bereich der Zufahrtsstraßen Sachsenwaldring und Elbinger Straße abgestellt werden. Dort ist es jetzt bereits eng, viele Pkw-Fahrer kümmern sich nicht um Halteverbotsschilder und versperren die Sicht, besonders im Einmündungsbereich der Kollower zur Elbinger Straße. Stolze stellt sich dort Strichlinien vor, die das Parkverbot symbolisieren sollen, so wie sie in Teilen entlang der Kollower Straße existieren und auch beachtet werden.

Ralf Hinzmann, Leiter des Bauamts, kann bezüglich des Neubauareals im Süden der Stadt schon Entwarnung geben. Erste Gespräche seien mit der Neuen Lübecker geführt worden, und der Investor habe Signale übermittelt, selbst Änderungen für das Baugebiet auf dem ehemaligen Gelände des Hallenbads einzuarbeiten. Was der Stadt wiederum kostentechnisch entgegenkommen dürfte. "Wenn sie noch frei sind, könnten wir diskutieren, ob wir die Privatgrundstücke links und rechts in der Einfahrt zum Neubaugebiet anderweitig nutzen", schlägt FWS-ler Schröder vor. Nach Angaben aus dem Bauamt soll der modifizierte B-Plan bereits Anfang kommender Woche veröffentlicht werden.