Asylbewerber: Teilnehmer wollen sich regelmäßig treffen und sich außerdem im Kreis vernetzen

Nach dem Runden Tisch ist vor dem Runden Tisch: Die etwa 25 Teilnehmer, die sich am Freitagabend zum Thema "Hilfe für Asylbewerber" im Klubraum des Rathauses eingefunden hatten, gingen mit zufriedenen Gesichtern aus der erstmals organisierten Austauschrunde. Und mit "sehr viel Input", wie Petra Scheerer, Chefin des Ordnungsamtes, sagte.

Für diesen Wissensschub hatte eine Moderatorin gesorgt. Gastdozentin Andrea Dallek vom Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein informierte die Anwesenden insbesondere über den zeitlichen Aufwand, den eine ehrenamtliche Tätigkeit mit Flüchtlingen und Asylbewerbern erfordert. Zudem diente das Treffen dazu herauszufinden, wer für Aufgaben als Ämterlotse, Sprachlehrer, Hausaufgabenhelfer oder auch Alltagsbegleiter zur Verfügung steht. Denn in all diesen Punkten herrscht Unterversorgung in der Europastadt. Momentan beherbergt Schwarzenbek 72 Flüchtlinge und Asylbewerber, muss aber laut Kreisvorgabe in diesem Jahr 81 Menschen aufnehmen. Sie sind dezentral untergebracht in 24 Haushalten. In der Europastadt mangelt es insbesondere an Wohnraum und an Sprachkursangeboten.

Dass sich etwas in der Flüchtlingsfrage tun muss, steht außer Frage. Nicht nur für Kirsten Niemann (SPD), eine der zwei Dutzend Gesprächsteilnehmer, die auch im Kreissozialausschuss zu dieser Problematik viel hört. Sie weiß, dass sich die Situation weiter verschärfen wird: "Die Zahlen werden weiter ansteigen." Niemann findet besonders die Vernetzung wichtig. Runde Tische existieren im Kreis in Ratzeburg, Wentorf, Mölln und neuerdings auch Dassendorf.

Eine Vernetzung bringt aber nur etwas, wenn der Runde Tisch zur Dauereinrichtung wird. Dies ist so geplant, der nächste Austausch ist am Mittwoch, 10. Dezember, vorgesehen. Interessierte können sich weiterhin bei Petra Scheerer unter (0 41 51) 88 11 21 oder unter petra.scheerer@schwarzenbek.de dafür anmelden.