Guter Zweck: Einrichtung freut sich über Spende unserer Zeitung von 521,70 Euro

Seit Januar 2013 ist das Mutter-Kind-Haus ein fester Bestandteil im Stadtleben. Die kreisweit einzige Einrichtung dieser Art nimmt Schwangere und junge Mütter auf, die sich in einer Krisensituation befinden und nicht in der Lage sind, ihr Kind allein zu erziehen.

Acht fest angestellte Kräfte, darunter Erzieherinnen, Heilerziehungspflegerinnen und Hebammen, sowie Praktikantinnen und ehrenamtliche Helfer betreuen aktuell vier Mütter zwischen 16 und 39 Jahren und deren Kinder, die zwischen einem und zweieinhalb Jahren alt sind. Dies geschieht rund um die Uhr in einem Teil des Gemeindehauses der Freien Evangelischen Gemeinde in der Hamburger Straße 9. Finanziert wird dies vom Kreisjugendamt, das die Einrichtung anerkannt hat.

Die Belegung des Hauses ist ein dynamischer Prozess. Zu Beginn wohnten fünf Mütter mit Nachwuchs im "MuKi-Haus". Zwei davon sind mittlerweile wieder ausgezogen. Eine Frau hat ihr Kind zur Pflege freigegeben, die andere ist mit ihrem Lebenspartner zusammengezogen.

Die zu Betreuenden sind zumeist minderjährig oder haben psychische Probleme oder eine Behinderung - da wird die Vielschichtigkeit des Betreuungspersonals zum Vorteil. "Das ist unsere Spezialität", sagt Psychologin Annekatrin Bertau-Blum: "Wir verfolgen ja den interdisziplinären Ansatz, haben kein einheitliches pädagogisches Konzept. Jede von uns sieht die Mütter mit eigenen Augen." Die Mütter werden in vielen Alltagsdingen unterstützt. Ihnen wird jedoch nicht alle Arbeit abgenommen: Sie sollen in den maximal drei Jahren, die sie in der Einrichtung bleiben dürfen, feste Tagesabläufe für sich und ihr Kind einüben und Schule oder Berufsausbildung zum erfolgreichen Abschluss bringen. Eine der Bewohnerin ist Schülerin, zwei andere haben im Sommer Ausbildungen zur sozialpädagogischen Assistentin beziehungsweise Erzieherin begonnen.

Es gibt feste Regeln für die drei Wohnungen, wo Mütter und Kinder unterkommen. Keine Drogen, kein Alkohol, Besuchszeiten von 14 bis 20 Uhr. Männerbesuch ist gestattet, "aber nicht über Nacht", sagt Leiterin Britta Manzke. Fernsehen auf der Couch ist am Abend mal möglich, vorher steht das Kind im Mittelpunkt. "Viele Mütter lernen hier zum ersten Mal, wie gesunde Ernährung aussieht", so Manzke, die noch ergänzt: "Unsere Frauen haben Familie und was diese ausmacht, zum Beispiel gemeinsames Essen, nie richtig erlebt."

Eine wundervolle Einrichtung - fanden auch wir von der bz/LL und initiierten während der WVS-Messe einen Losverkauf für diesen guten Zweck. Die Lose waren an beiden Messetagen schnell ausverkauft. So kamen insgesamt 521,70 Euro für das "MuKi-Haus" zusammen, die Ulf Kowitz, Anzeigen- und Marketingleiter unserer Zeitung, gestern an die Mitarbeiter überreichte.

Britta Manzke weiß etwas mit dem überraschenden Geldregen anzufangen: "Das werden wir in unsere Weihnachtsfeier investieren. Mit dieser Spende können wir die eine oder andere Puppe mehr dazu kaufen."