Sanierungsstand: Monika Heinold besichtigt Sporthalle

Wenn die grüne Finanzministerin den einzigen und dann auch noch scheidenden grünen Bürgermeister Schleswig-Holsteins besucht, könnte der Eindruck entstehen, es handele sich um eine Anstandshandlung zum Abschied. Doch das war gar nicht die Intention von Monika Heinold 0 bei ihrer gestrigen Stippvisite in der Europastadt. Sie hatte sich eine Tagestour durchs Hamburger Randgebiet vorgenommen. Hintergedanke: Es gibt massive infrastrukturelle Defizite im nördlichsten Bundesland. Die 55-jährige Ministerin wollte sich nicht nur persönlich überzeugen, wofür die Landeszuschüsse vor Ort verwendet werden, sondern auch, wofür zusätzliches Geld bereitgestellt werden könnte. Dazu besuchte Heinold vier Standorte im Hamburger Randbereich mit Ausgangspunkt Schwarzenbek.

Dort wurde sie von Bürgermeister Frank Ruppert, seiner Nachfolgerin und Noch-Kämmerin Ute Borchers-Seelig sowie dem Architekten Holger Junge in Empfang genommen. Der 40-minütige Rundgang begann am Schulareal an der Berliner Straße. Dort sind an der ehemaligen Realschule Bauarbeiten im Gange: Der ehemalige Schulpavillon soll für fünf Jahre zur Kindertagesstätte werden. Außerdem entsteht eine Blockheizkraftanlage.

"Wir finden den Ansatz hinter diesem Besuch lobenswert und hätten ganz viel Förderbedarf in anderen Bereichen", formuliert Ruppert die Botschaft. Erst danach ging es zum eigentlichen Projekt, der Sporthalle der Compeschule. Diese wird für die vergleichsweise bescheidene Summe von 49 000 Euro (42 000 Euro Zuschuss, 7000 Euro bezahlt die Stadt selbst) saniert. Das Geld stammt aus dem Programm des Krippenausbaus (s. Kasten). Zu dem von Architekt Holger Junge näher beschriebenen Hallenprojekt bemerkte die Ministerin: "Das Schöne an der Umsetzung ist, dass Kinder in den Klimaschutz involviert sind und das lokale Handwerk belebt wird." Dies sei ja auch das Ziel des Programms: Für geringere Heizkosten zu sorgen und die Aufträge bei Betrieben in der Region zu belassen. "Das ist genau der Eindruck, den ich brauche", lobte Ministerin Heinold.

Weitere Stationen von Heinold waren am gestrigen Tage eine Straße in Trittau, danach eine Tagesklinik für Psychiatrie in Norderstedt und zum Abschluss das Amtsgericht in Pinneberg.