Aktion: Auf die Arbeit in der Backstube folgt der Verkauf im Franziskushaus

"Wir backen normalerweise nicht am Nachmittag, sondern jeden Morgen um 2 Uhr." Als Bäckermeister Frank Eggers das den elf Konfirmanden erzählt, machen alle großen Augen. "Ich muss spätestens um 1.30 Uhr aufstehen", sagt er. "Das wäre nichts für mich. Aber das Brotbacken macht mir Spaß", meint Marlen Siewers (14).

In Eggers Bäckerei an der Möllner Straße fertigten die Jugendlichen am Sonnabendnachmittag 100 Laibe. Der Einsatz war Teil der Aktion "Brot für die Welt" der Landeskirchen, die an diesem Tag landesweit zum Backen von 5000 Broten aufgerufen hatte. Die bei Eggers benötigten 60 Kilogramm Teig knetete zwar eine Maschine, aber beim Portionieren, Abwiegen und Formen packten die Konfirmanden kräftig zu.

Nach knapp eineinhalb Stunden war die Handarbeit vollbracht. "Jetzt müssen die Brote gären und werden dann gebacken", erläuterte Frank Eggers. "So viele Sorten Brot wie in Deutschland gibt es nirgendwo. Darin sind wir auch Weltmeister", weiß der Bäcker. Mehr als 2500 Brotspezialitäten gibt es hierzulande.

Der lehrreiche Tag in der Backstube, der bundesweit von den Landeskirchen und den Bäckerinnungen organisiert wurde, diente gleich zwei guten Zwecken. Er brachte zunächst einmal den Jugendlichen den Bäckerberuf näher. Die Produkte wurden dann gestern während des Erntedank-Gottesdienstes und beim anschließenden Kartoffelfest im Franziskus-Haus verkauft.

Der Erlös kommt Projekten von "Brot für die Welt" zugute. In Bogota (Kolumbien) wird damit ein Haus für ärmste Kinder finanziert. Dort gibt es Unterricht, Nachhilfe und eine Ausbildung zum Bäcker oder Schreiner. In Ghana werden junge Menschen als Handwerksmeister ausgebildet, damit sie einen Kleinbetrieb gründen können. In Bangladesh wird mit dem Geld das "Haus der Fröhlichkeit" für Mädchen und Jungen unterstützt, die von früh bis spät als Haushaltshilfe schuften müssen.

Allein beim Gottesdienst wurde bereits ein Großteil der Brote verkauft. "Wir haben schon 200 Euro eingenommen", freute sich Marlen Siewers. Im Franziskushaus bauten die Konfirmanden einen kleinen Brotladen auf