Geschichte: 2015 jährt sich der 70. Jahrestag des Kriegsendes

Mehr als 2000 Menschen aus von der Wehrmacht besetzten Gebieten wurden im Zweiten Weltkrieg nach Schwarzenbek gebracht, um in der Industrie und der Landwirtschaft Zwangsarbeit zu leisten. An die während und in den ersten Nachkriegsmonaten verstorbenen Kinder der Zwangsarbeiterinnen erinnert seit 2012 eine Tafel mit 48 Namen im Friedensraum der Kapelle des neuen Friedhofs, die im Rahmen des Konfirmandenunterrichts entstanden ist.

Jetzt soll eine weitere Gedenktafel hinzukommen: Auf der sogenannten Schafkoppel an der Grabauer Straße befand sich damals ein Lager mit elf Baracken und zehn Steinhäusern für 2000 Zwangsarbeiter, die für die Schraubenfabrik Bauer & Schauerte arbeiteten. Als 2013 die LMT-Group beantragte, die Brache, von der die Baracken längst verschwunden sind, als Gewerbefäche entwickeln zu können (wir berichteten), schlug der Heimatbund und Geschichtsverein die Errichtung einer Gedenktafel vor.

Mittlerweile gibt es einen einstimmigen Beschluss der Stadtverordneten und sogar einen Entwurf für eine derartige Tafel, der während der Sitzung des Sozial- und Kulturausschusses am Montag, 6. Oktober, vorgestellt wird. Ähnliche Tafeln erinnern bereits in Karlsruhe an die ehemaligen Zwangsarbeiter. Stadtarchivarin Dr. Anke Mührenberg, die zuvor in Karlsruhe tätig war, hat bereits einen Text entworfen.

Einziges Problem: Die LMT-Group, die 1952 die leer stehenden Fabrikgebäude erwarb, plant derzeit noch keine Bebauung der Schafkoppel. Offen ist deshalb, wo die Gedenktafel stehen könnte. Weitere Themen der Sitzung sind die Schulwegsicherung und die Unterbringung der Asylbewerber. Die Sitzung beginnt um 18.30 Uhr im Festsaal des Rathauses, Ritter-Wulf-Platz 1.