Aktivregion Sachsenwald-Elbe: 2015 beginnt die neue Förderperiode mit Geesthacht als neuem Partner

Stichtag für die Abgabe der neuen Konzepte ("Integrierte Entwicklungsstrategie") aller Aktivregionen in Schleswig-Holstein ist morgen, doch das 135 Seiten starke Manuskript der Region Sachsenwald-Elbe liegt bereits in Kiel vor. Dort werden Fachleute des Landwirtschaftsministeriums und externe Experten die Konzepte der künftig 22 Aktivregionen prüfen. "Es ist kein Wettbewerb untereinander, sondern gegen die Kriterien", sagt Dagmar Lempges, Leiterin der Geschäftsstelle der Aktivregion in Schwarzenbek.

Weil sich alle Aktivregionen für diese wichtige erste Hürde professionelle Unterstützung geholt haben, geht Lempges auch davon aus, dass alle Entwicklungsstrategien genehmigt werden. Für die Aktivregion Sachsenwald-Elbe hat das Büro "Markt und Trend" aus Neumünster diesen Prozess von der Auftaktveranstaltung im Mai bis zur Genehmigung auf der Mitgliederversammlung am 17. September in Büchen begleitet. Einziger Flop: das Online-Forum. Dort sollten Besucher über die Themen diskutieren, doch nur 17 von 285 Besuchern meldeten sich überhaupt an. "Es war ein zusätzliches Angebot, das uns kein Geld gekostet hat, das wir aber auch nicht weiterführen werden", so Lempges.

Insgesamt stehen 63 Millionen Euro pro Jahr für die nun 22 Aktivregionen zur Verfügung: Wentorf und Reinbek, die noch zur Region Sachsenwald-Elbe gehören, bilden im kommenden Jahr eine eigene Atkivregion. Der Austritt der beiden Kommunen wird durch den Beitritt Geesthachts ausgeglichen: Die Größe der Aktivregion bleibt mit 102 000 Einwohner damit nahezu gleich (bisher 108 000).

Was sich in der neuen Förderperiode ändert, ist jedoch die Höhe der Zuschüsse: Bisher wurden öffentliche Projekte mit 55 und private mit 45 Prozent gefördert. Künftig gibt es einen Sockelbetrag von 35 Prozent. Der kann auf maximal 75 Prozent oder 100 000 Euro steigen. "Das zu erreichen, wird sehr schwierig. Dazu muss das Projekt Modellcharakter haben und mit mehreren Kooperationspartnern durchgeführt werden", so Lempges.

Leuchtturmprojekte wie das Familienzentrum oder das alte Amtsgericht, für die bis zu 750 000 Euro als Fördersumme möglich waren, sind künftig nicht mehr möglich - zumindest nicht im Rahmen der Aktivregion. "Ab einer Fördersumme von 100 000 Euro greifen andere Förderprogramme, an die wir die Antragsteller gern weitervermitteln. Wir wollen uns bis 2023 eher auf kleinere Projekte konzentrieren", sagt Lempges. Dafür können die Aktivregionen mehr Geld ausgeben: Ihr Grundbudget steigt von 300 000 auf 420 000 Euro.

Ideen gibt es bereits: So ist in Geesthacht ein Wohnprojekt für junge Mütter geplant, ähnlich dem Mutter-Kind-Haus in Schwarzenbek. Der Buschberghof in Fuhlenhagen plant ein Projekt zur CO2-Minimierung: Das Kohlendioxid soll im Humus gespeichert werden, und Güster benötigt nach der Schließung des dortigen Gasthofes einen Saal für seine Musik- und Theatergruppen. Der Sitz der Geschäftsstelle soll weiterhin Schwarzenbek sein.