Neueröffnung: Franchise-Nehmerin Tanja Krüger zieht mit “Confiserie Süßer Traum“ in die Passage

Vor 22 Jahren hat Tanja Krüger (39) in der Möllner Arko-Filiale ihre Ausbildung begonnen, ist seitdem dem Wahlstedter Kaffee- und Confiseriespezialisten treu geblieben. Seit sieben Jahren führt sie als Franchise-Nehmerin die Filiale an der Lauenburger Straße 4. Doch Dienstag ist Schluss: Arko übernimmt dann bis zum Jahresende selbst die Filiale.

Der Besitzer des Geschäftshauses hat den Mietvertrag zum 31. Dezember 2014 gekündigt. Ohne Verkaufsfläche endet auch Krügers Franchisevertrag mit Arko. Die 39-Jährige machte sich auf die Suche und fand nur wenige Meter weiter in der Passage an der Lauenburger Straße ein leerstehendes Ladenlokal. Dort wollte sie im Januar einen neuen Laden eröffnen - gern auch weiterhin als Franchise-Nehmerin von Arko.

Statt einen neuen Vertrag schickte dieser der 39-Jährigen jedoch die vorzeitige Kündigung. Die will dem Wahlstedter Unternehmen das Weihnachtsgeschäft, das immerhin gut ein Drittel des Jahresumsatzes ausmacht, jedoch nicht komplett überlassen. Bereits Mitte Oktober wird deshalb der neue Laden öffnen, der sogar einige Quadratmeter größer als die alte Filiale ist. Sein Name: "Confiserie Süßer Traum". Ein Maler streicht die Wände gerade in hellgelben Farben, die dunkelbraune Ladeneinrichtung ist bereits bestellt, ebenso wie die Waren. Dort wird es weiterhin Kaffee geben. Der Vertrag mit der Hamburger Rösterei J.J. Darboven ist bereits geschlossen, dazu gibt es Marzipan von Niederegger, Pralinen, Trüffel, Schokolade, Bonbons sowie Weine und Spirituosen. Viele Schwarzenbeker, darunter zahlreiche Geschäftskunden, wollen mit ihren Aufträgen Krüger treu bleiben und im "Süßen Traum" ordern.

"Ich war natürlich zunächst geschockt", sagt die Pralinen-Expertin: "Mittlerweile bin ich jedoch zuversichtlich. Es stärkt ja, wenn man sieht, wie die Kunden zu mir stehen."

Die "Arbeitsgemeinschaft für den Handel von Konsumgütern" - kurz: Arko - wurde 1948 vom Hamburger Kaffeehändler Bernhard Rothfoss in Wahlstedt gegründet. Die 1996 gegründete Arko-Stiftung sollte das Unternehmen in dessen Sinn weiterführen, dazu gehörte auch der fürsorgliche Umgang mit den Mitarbeitern. Seit April 2014 gehört Arko jedoch dem Hannoveraner Paul Morzynski ("Halloren Schokolade"). Die Stiftung selbst hatte nach einem Käufer gesucht, um Geld für Expansionen einzunehmen. Derzeit betreibt Arko 150 eigene und 90 Franchise-Filialen, dazu 3500 Depots in Supermärkten und Bäckereien.