Brunstorf (rz). “Gott behüte euch!“ Mehr als zwanzig Mal sprach Pastorin Angelika Gogolin diesen Satz.

Denn mehr als 20 Hunde und ein Pferd kamen mit ihren Besitzern zum zweiten Tiergottesdienst in den Garten des Pastorats am Kirchweg und empfingen den Segen einzeln vor dem Altar.

Ein paar Minuten widmete die tierliebe Pastorin jedem Vierbeiner und seinem menschlichen Begleiter, wünschte Glück und Gesundheit. Angelika Gogolin hatte vor zwei Jahren zusammen mit den Mitarbeitern des Tierheims Schwarzenbek den Tiergottesdienst ins Leben gerufen. Damals war die junge Pastorin zu Weihnachten im Tierheim. "Wir hatten zwei Hunde dort, die bei uns sein mussten, weil der Besitzer im Koma lag", erzählte Leiterin Gabriele Möller. Diese Geschichte war der Pastorin so nahe gegangen, dass sie die beiden Tiere vorübergehend bei sich aufnahm.

"Tiere sind ein Segen für uns", fasst Angelika Gogolin zusammen. Zu ihrer Familie gehören deshalb der Hund "Jakob" und das Shetland-Pony "Moretti". Der Hengst verfolgte das Geschehen trotz der vielen Hunde gelassen und blieb fast den ganzen Gottesdienst über ruhig. Als die Pastorin die Arme hob und ausrief: "Sei gepriesen, Jesus Christus!", wieherte "Moretti" so laut er konnte seine Zustimmung in die Runde. Das Pferd des Nachbarn wieherte als Antwort, die Hunde bellten und die Gänse des nahen Bauernhofes schnatterten.

Tiere, so erzählte Pastorin Gogolin weiter, sind Bestandteil in vielen Liedern und Geschichten über Gott. Zusammen mit den Konfirmanden hatte sie Tierrätsel vorbereitet. Zum Beispiel dieses: Mit welchen Tieren wird Gott verglichen? Mit einer Bärenmutter und mit dem Delfin ist die Antwort. Danach sprachen die Mitarbeiter des Tierheims die Fürbitten. "Lieber Gott, ich wünsche mir, dass die Tiere keine Massenware sind und nicht respektlos behandelt werden", sagte Gabriele Möller.