Müssen (cus). Wer ein Tagebuch führt, kennt den Effekt: Sobald der Gedanke oder das Problem niedergeschrieben ist, fühlt man sich freier.

Das ist keine Einbildung: Fachleute wie die Bonner Sprachwissenschaftlerin und Kommunikationsexpertin Kathleen Battke wissen, dass Schreiben ein lebensverbesserndes Mittel ist, das die Seele entlastet.

Jetzt kommt Battke auf Einladung des Fördervereins "Alte Schule Müssen" in den Norden. Am Freitag, 26. September, liest sie um 19 Uhr im Veranstaltungszentrum Alte Schule, Von-Wachholtz-Weg, aus ihrem Buch "Trümmer-Kindheit". Die 1959 geborene Autorin arbeitet darin auch ihre eigene Familiengeschichte auf: "Meine Mutter war ein echtes Kriegskind, mein 1927 geborener Vater sogar noch Soldat. Schweigen, Melancholie und schwer verständliche Andeutungen prägten das Familienleben. Ebenso wie die Stimmung, etwas Wesentliches im Leben versäumt zu haben, zu kurz gekommen oder gar gescheitert zu sein. Das Empfinden von Heimatlosigkeit haben ich von meinen Flüchtlingseltern geerbt."

Den Workshop "Biografisches Schreiben" bietet sie am Sonnabend, 27. September, von 15 bis 18 Uhr in der Alten Schule an. Die maximal 14 Teilnehmer erhalten erste Tipps, wie man die eigene Familiengeschichte zu Papier bringen und so für die Nachwelt erhalten kann. Anmeldungen nehmen Petra Ewald unter (0 41 55) 25 03 und Angelika Asmus unter angelika@asmus-home.de entgegen.

Der Eintritt zur Lesung ist frei. Für den Workshop zahlen die Teilnehmer, je nach eigener Zufriedenheit, zwischen 5 und 15 Euro.