Tag des Handwerks: Elf Innungen stellen auf dem alten Marktplatz ihre Ausbildungsberufe vor

"Das Handwerk boomt. Fast überall gibt es noch freie Ausbildungsplätze, dazu gute Aufstiegschancen", sagt Marion Fuchs, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft. Doch der demografische Wandel trifft auch die Handwerksbetriebe: Während sich manch große Unternehmen noch ihre Bewerber aussuchen können, müssen kleinere um Auszubildende werben. Seit vier Jahren gibt es deshalb den bundesweiten "Tag der Handwerks". Die zentrale Veranstaltung der Kreishandwerkerschaft Herzogtum Lauenburg war diesmal in Schwarzenbek.

Selten wurde auf dem Alten Markt so viel gewerkelt wie am vergangenen Sonnabend. Die Vertreter von elf Innungen stellten sich vor und warben um Auszubildende - darunter Dachdecker, Tischler, Zimmerer, Elektriker, Friseure sowie das Kfz-Gewerbe, dazu gab es Stände von Handwerkskammer und Arbeitsagentur. Bei den Handwerkern war Mitmachen angesagt: Im Zelt der Friseurinnung wurden Wasserwellen gedreht und Haare geschnitten. Bei den Maurern Mauern hochgezogen. Wer beim Zuschauen Lust bekam, selbst anzupacken, konnte dies tun: So wie Lars Ludophi aus Dassendorf. Der 16-jährige Gymnasiast baute am Stand der Tischlerei Franz Harms ein Vogelhäuschen. Lukas Bechump (19) erklärte, was dabei zu beachten sei. Das, so der Azubi, gelte im Kleinen wie im Großen. Die dreijährige Ausbildungszeit hat auch noch Maurice Gürtler (15) vor sich. Er besucht die Regionalschule, sein Berufswunsch steht aber schon fest: "Ich will nach der Schule eine Ausbildung zum Tischler machen. Es ist toll, dass man hier einen kleinen Einblick in die verschiedenen Berufe bekommen kann."

Lennart Krüper hat seinen Traumberuf bereits gefunden: "Ich hatte mich nach der Schule zum Probearbeiten bei der Dachdeckerei BSA in Lütau beworben. Die Arbeit hat mir von Beginn an großen Spaß gemacht. Der Beruf ist unheimlich vielseitig. Manchmal sehe ich ganz Hamburg, wenn wir auf einem besonders hohen Gebäude arbeiten", schwärmt der 21-Jährige, den noch ein Ausbildungsjahr vom Gesellenbrief trennt.

Aber auch Menschen, die schon im Berufsleben stehen, nutzen die Gelegenheit, etwas anderes auszuprobieren. Verkäuferin Sabine Jesse (31) aus Schwarzenbek versuchte sich als Friseurin und Andreas Katschke (53), Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, zog mit Kalksandsteinen eine Mauer hoch.