Feuerwehrbedarfsplan: Es fehlt an Stellplätzen und Technik

Die Stadt wächst. Mit ihr muss auch die Feuerwehr wachsen. "Um mit der Entwicklung Schritt halten zu können, bedarf es in den nächsten Jahren einiger Anstrengungen, damit wir weiter auf gewohntem Niveau für Sicherheit sorgen können", sagte Feuerwehrchef Thorsten Bettin. Im Bauausschuss präsentierte er die aktuelle Situation der zurzeit 95 Aktiven der Feuerwehr. Das Gremium tagte deshalb in der Feuerwache an der Lauenburger Straße.

Dort gibt es nur acht Stellplätze für elf Fahrzeuge. Ein Wagen steht in der Werkstatt, zwei stehen in der Waschhalle. "Das ist schon unpraktisch. Wir würden uns deshalb wünschen, dass zwei neue Stellplätze angebaut werden", sagte Bettin. Zuletzt wurde das Gerätehaus im Jahr 2000 erweitert.

Ein zweiter Baustein ist die gemäß der Risikobewertung erforderliche Technik für die Retter der Stadt. "Für den Feuerwehrbedarfsplan, der sich landesweit einheitlich am möglichen Gefährdungspotential in einer Gemeinde orientiert, ist es erforderlich, die Situation regelmäßig zu bewerten", berichtete Bettin. In Schwarzenbek erfüllt die vorhandene Technik den Bedarf für die ermittelte Risikoklasse zurzeit nicht. Es fehlen 32 Punkte - was in der Praxis etwa einem halben Tanklöschfahrzeug entspricht.

Im Feuerwehrbedarfsplan werden Details wie die Verkehrswege, die Art der Bebauung, aber auch die Rettungswege beurteilt. Entsprechend der Gefahr muss die Feuerwehr ausgerüstet sein, um optimale Hilfe leisten zu können. Bettin präsentierte dem Ausschuss verschiedene Lösungen, wie die Punktedifferenz ausgeglichen werden könnte. So würde ein modernes Löschgruppenfahrzeug als Ersatz für ein Tanklöschfahrzeug (Baujahr 1996) mehr Punkte bieten. Auch ein neues Tanklöschfahrzeug würde unter Umständen helfen.

Die Politik nimmt das Problem sehr ernst, sagte Bürgervorsteher Konrad Freiberg (SPD), der die Sitzung beobachtete: "Der Vortrag war sehr sachgerecht. Nun wird man sehen müssen, wie die Stadt dies finanzieren kann." Genau zu dieser Frage gibt es sogar schon ein erstes Denkmodell. Ausschuss-Chef Oliver Panak (Bündnis 90/Grüne) will sich mit Bettin nächste Woche an einen Tisch setzen. Panaks Idee: "Man könnte bestimmte Ersatzbeschaffungen im Haushaltsplan, wie das Tanklöschfahrzeug, um ein Jahr von 2016 auf 2015 vorziehen. Damit wäre gleich die volle Deckung der 32 Minuspunkte erreicht." Zu prüfen wäre dann weiterhin, welche Investitionen mit der Konsolidierung zu vereinbaren und welche Zuschüsse möglich sind.