Lauenburger Straße 53: Ermittlungen in “unterschiedliche Richtungen“ - Stadt sucht Ersatzunterkünfte

Wer hat die zweite Brandstiftung innerhalb weniger Tage in dem Haus an der Lauenburger Straße 53 zu verantworten? Die Fahnder haben offenbar eine heiße Spur, lassen sich aber nicht in die Karten schauen. "Wir ermitteln in unterschiedliche Richtungen", sagt Jürgen Alfke, Chef der Geesthachter Kripo, die mit diesem Fall betraut ist. Allerdings soll das Feuer, das am Sonnabendabend die Einsatzkräfte beschäftigte - zeitgleich brannte, wie berichtet, in Sahms eine Großscheune nieder - ist nicht das Werk eines Wiederholungstäters.

Am 20. August hatte es in dem Haus mit insgesamt sechs Wohnungen, von denen zwei Appartements von der Stadt für in Not geratene Menschen angemietet wurden, schon einmal gebrannt. Damals erlitten vier Menschen (zwei Mädchen, eine Frau und ein Mann) leichte Rauchgasvergiftungen. Durch das Feuer wurden vier Wohnungen beschädigt.

Die Polizei nahm damals bereits einen Tatverdächtigen fest, musste ihn kurze Zeit später aber wieder freilassen, weil keine Haftgründe wie Flucht-, Wiederholungs- oder Verdunkelungsgefahr vorlagen.

Bei dem Brand am vergangenen Wochenende befanden sich nach Polizeiangaben drei Personen im Haus, die unverletzt blieben. Der Sachschaden beläuft sich im aktuellen Fall nach ersten Schätzungen auf 40 000 Euro. Das zweite Feuer soll in einer der bereits beschädigten Wohnungen ausgebrochen sein.

Die Untersuchungen zur möglichen Brandstiftung sind in vollem Gange. Hinweise darauf, dass das Feuer aus einem Streit unter den Hausbewohnern herrührt, will die Polizei nicht bestätigen.

In dem Gebäude an der Lauenburger Straße sind nach Angaben von Petra Scheerer, Leiterin des städtischen Ordnungsamtes, weiterhin zwei Wohnungen belegt. Dies soll keine Dauerlösung sein: "Wir bemühen uns für diese Menschen um neue Unterkünfte. Spätestens wenn es zur Sanierung der Wohnungen kommt, brauchen wir Ersatz."