Bahn nimmt Schwarzenbek in ihr Sanierungsprogramm auf

Ist es die Lösung beim Ärger um den Bahnlärm? Schwarzenbek, so hat die Deutsche Bahn AG mitgeteilt, gehört nun offiziell zum Lärmsanierungsprogramm. Die Freude darüber ist bei der "Bürgerinitiative (BI) gegen den Bahnlärm" um Gerda Matzat groß, die massive Unterstützung von den Stadtverordneten, der Bauabteilung der Stadt sowie auch von manchem Bundestagsabgeordneten erhielt. Gerda Matzat sagt: "Das ist ein Durchbruch." Doch die Aufnahme in das Programm bedeutet noch keine zeitnahe Linderung. Ob weitere Maßnahmen ergriffen werden, ist noch unklar.

Seit Mai 2013 kämpfen Matzat und Mitstreiter um mehr Ruhe. Sie wohnen nur etwa 100 Meter entfernt von den Gleisen, auf denen unter anderem die ICE-Verbindung zwischen Hamburg und Berlin verkehrt. Bis zu 75 Dezibel müssen die Betroffenen ertragen, forderten deshalb die Errichtung beidseitiger Schallschutzwände auf einer Strecke von 4,1 Kilometern, da in diesem Gesamtbereich Wohngebiete liegen.

Die BI veranstaltete Diskussionsabende, gewann Bundestagsabgeordnete aus dem Kreis wie Norbert Brackmann (CDU) für ihr Vorhaben, druckte Protestplakate. Alles vergeblich: Anfang des Jahres teilte der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages der BI noch mit, dass Schwarzenbek nicht zum Sanierungsplan gehört.

Das ist nun anders. "Besagter Abschnitt galt als 'lärmvorgesorgt'", sagt Achim Naujokat vom Bahn-Umweltzentrum, "doch diese Maßnahmen galten wohl nicht mehr als zutreffend." Die Bahn AG hat jetzt Spezialisten beauftragt, alle erforderlichen Daten für die Erstellung einer schalltechnischen Untersuchung zusammenzustellen. Bahnsprecher Egbert Meyer-Lovis verrät: "Die Ingenieure sammeln Daten von der Gemeinde, berücksichtigen auch topographische Gegebenheiten und arbeiten mit Computersimulationen."

Das besagte Sanierungsprogramm ist eine freiwillige Maßnahme des Bundes und umfasst 100 Millionen Euro Fördermittel. In dem Anti-Lärm-Plan stehen nach Bahnangaben über 300 Standorte im Bundesgebiet. Insofern ist noch lange nicht sicher, ob sich auf dem Schwarzenbeker Streckenabschnitt etwas verändert. "Ob überhaupt etwas kommt, entscheidet sich frühestens im Frühjahr 2015, wenn die Gutachter ihre Arbeit abgeschlossen haben", sagt Meyer-Lovis.

Im positiven Sinne für die BI hieße das entweder aktiver oder passiver Schallschutz. Aktiver Schutz hätte den Bau von Lärmschutzwänden zur Folge, die der Bund voll finanzieren würde. Passiv wäre der Einbau spezieller Lärmschutzfenster in die Häuser, an dem sich die Eigentümer mit bis zu 75 Prozent der Kosten selbst beteiligen müssten.

Die BI sieht sich noch nicht am Ziel wird demnächst eine weitere Plakataktion starten. Motto: "Lärm macht krank - Stoppt Bahnlärm in Schwarzenbek".