Blitzschlag: Großfeuer auf Bauernhof - Brand in Obdachlosenasyl

Heiße Nacht für die Feuerwehren aus Schwarzenbek und Umgebung: Sie mussten in der Nacht zum Sonntag innerhalb von 20 Minuten zu zwei Einsatzstellen in Sahms und in Schwarzenbek ausrücken. An der Lauenburger Straße in Schwarzenbek brannte es nach der Brandstiftung am 20. August erneut in der Obdachlosenunterkunft. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. In Sahms setzte ein Blitzeinschlag an der Hauptstraße eine große Lagerscheune samt Maschinenhalle und Kuhstall in Brand.

Am Abend zog von der Elbe kommend ein Gewitter über das südliche Kreisgebiet hinweg. Gegen 21.10 Uhr krachte es in Sahms extrem. "Blitz und Donner waren eins, es hat unglaublich gerappelt", schildert Landwirt Horst Kiehn. "Als ich aus durch die Diele auf den Hof gegangen bin, um nachzusehen, bannte bereits alles lichterloh." Er kam weder an einen Bullen heran, der allein im Stall stand, noch an einen Traktor. Der Bulle verendete qualvoll, der Trecker brannte wie das gesamte Gebäude in hellen Flammen.

Noch während ein erstes Großaufgebot der Feuerwehren in Sahms löschte, kam gegen 21.25 Uhr der nächste Einsatz: Diesmal in Schwarzenbek. Anwohner hatten Feuerschein im Dachstuhl der Obdachlosenunterkunft schräg gegenüber der Feuerwache bemerkt. "Weil wir schon in Sahms im Einsatz waren, wurden weitere Feuerwehren alarmiert", berichtet Feuerwehrchef Thorsten Bettin. Unter anderem rückte die Feuerwehr Geesthacht aus. Doch der Brand in der Unterkunft war schnell unter Kontrolle.

In Sahms ging es im wahrsten Sinne des Wortes heiß her. "Priorität hatten der Schutz eines Wohnhauses und einer weiteren Scheune, die durch die enorme Hitze gefährdet waren", sagt Riko Stein, der stellvertretende Wehrführer der Feuerwehr Sahms. Aus der Steinau und einem Löschteich pumpen die Einsatzkräfte Löschwasser heran. "Die Feuerwehrleute haben gute Arbeit geleistet und das Wohnhaus gerettet", sagt Landwirt Kiehn. Dennoch entstand ein hoher Schaden im sechsstelligen Bereich. Sechs Menschen, darunter drei Feuerwehrleute, wurden leicht verletzt, unter anderem mussten eine Kopfplatzwunde und eine Handverletzung versorgt werden.

In Neritz (Kreis Stormarn) brannte knapp eineinhalb Stunden später ein Gutshaus nach Blitzschlag komplett aus. Verletzt wurde niemand, auch die Tiere blieben verschont.