Rettungspunkte sollen die Einsatzkräfte und Opfer an markanten Stellen zusammenführen

Sie sollen sowohl Rettern als auch in Not Geratenen die prekäre Lage erleichtern: Rettungspunkte dienen beiden Seiten als Orientierungshilfe. Frank Wojciechowski, Leiter der integrierten Regional Leitstelle Süd in Bad Oldesloe, sagt: "Die Betroffenen wissen, dass sie dort stehen bleiben sollen, bis Hilfe eingetroffen ist. Die Rettungskräfte kennen die definierten Rettungspunkte. Sie sind der Treffpunkt für alle Einsatzkräfte."

Rettungspunkte sind entstanden aus dem Forstbetrieb, um die Versorgung von Waldarbeitern in Not zu verbessern. Da der Wald im Notfall ein schwer zugänglicher Bereich mit wenig Anhaltspunkten ist, wurden sie eingeführt, um den Rettern den Weg zum Unfallort zu erleichtern. Wanderer und Radfahrer übernahmen diese Einrichtung.

Auf den Schildern ist neben dem Kreuz und dem Notruf 112 zumeist ein Code (Kennnummer) aus Zahlen und Buchstaben zu sehen, der die Koordinaten für die Leitstelle aussagt. Soll heißen: Wenn angerufen und die Symbolfolge durchgegeben wird, wissen die Retter bei entsprechender Eingabe in ihr Navgationsgerät genau, wo sie hin müssen.

In Mölln existieren 15 solcher Punkte, in Schwarzenbek und Umgebung fünf (zweimal Rülauer Forst, an der Rettungswache, im Radekamp sowie in Oedendorf bei Kasseburg), in Müssen seit kurzer Zeit zwei: am Luisenhof sowie der Neueste an der Badestelle. Festgelegt werden Rettungspunkte von den Gemeinden - also im Müssener Fall vom Amt Büchen - in Absprache mit den Leitstellen. Herausgesucht werden meist "markante Stellen innerhalb Deutschlands, wo sich Touristen aufhalten, wie Schutzhütten, Kreuzungen oder Parkplätze", weiß Helge von Appen, Vereinsvorsitzender "SiWa - Sicheres Wasser".

Was das Erkennen eines Rettungspunkts erschweren kann, ist die Uneinheitlichkeit - die nicht nur von Bundesland zu Bundesland differiert, sondern teilweise auch innerhalb einer Ortschaft. So wie in Müssen. Von Appen hätte folgenden Verbesserungsvorschlag für den Badesee: "Ich bemängele bei dem Rettungspunkt an der Badestelle, dass dort keine Zahlen angegeben sind. Außerdem müsste der Punkt näher am Wasser sein und nicht 100 Meter entfernt vom Geschehen." Gerade Ausländer könnten bei den fehlenden Ziffern Probleme bei der Beschreibung des Einsatzortes bekommen. "Alexander-von-Wachholtz-Weg" geht schwer über die Lippen.