Jubiläum im Sportverein: Seit 25 Jahren leitet Holger Ziel (50) die Judo-Abteilung des TSV Schwarzenbek

Mit mehr als 30 Kindern pro Tag war die zwölfte Kinder- und Jugendsportwoche des TSV Schwarzenbek wieder ein Erfolg. In der vergangenen Woche konnten Kinder und Jugendliche vor- und nachmittags in der Sporthalle an der Buschkoppel Spiele und Sportarten ausprobieren. Am Freitag war auch Holger Ziel in der Halle: Der 50-Jährige, gerade von einer Jugendfreizeit zurückgekehrt, schaffte es in einer Stunde sechs neue Mitglieder für die Judo-Abteilung zu gewinnen.

Drei der Kinder wollten zunächst gar nicht auf die Matte, am Ende der Übungsstunde strahlten alle sechs den Inhaber des schwarzen Gürtels an und wollen nun richtig Judo trainieren. "Ich bin nie ein Kämpfer gewesen, habe keine Wettkämpfe bestritten", sagt Ziel: "Aber ich kann Kinder gut motivieren." Holger Ziel war selber elf Jahre alt, als er zum ersten Mal auf der Matte stand: "Mein jüngerer Bruder wollte zum Judo und meine Mutter fragte mich, ob ich mitgehen möchte", erinnert sich Ziel. Während der Bruder den Sport irgendwann aufgab, steht Holger Ziel seit 39 Jahren auf der Matte, davon 25 Jahre als Leiter der Judo-Abteilung.

"Es gab auch Durststrecken, aber ich habe relativ schnell Verantwortung übernommen", so Ziel. Bereits im Alter von 25 Jahren wurde er zum Abteilungsleiter gewählt: "Ich habe relativ schnell meine eigene Struktur im Verein aufgebaut. Es gibt nichts, was mich stört und davon lebe ich noch heute", sagt der 50-Jährige, der im Hauptberuf als Elektrotechnik-Ingenieur und Projektmanagement-Leiter eines Unternehmens viel unterwegs ist.

Mit 240 Mitgliedern ist die Judo-Abteilung die drittgrößte des TSV Schwarzenbek. In der Sporthalle an der Berliner Straße gibt es ein eigenes "Dojo". Ziel: "Andere Judoka beneiden uns darum, dass die Matten dort liegen bleiben und nicht am Ende jedes Trainings wieder weggeräumt werden müssen." Mit insgesamt 19 Schwarzgurten - der höchsten Kategorie im Judosport - ist auch die Trainerfrage kein Problem.

Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen lässt sich Ziel jedoch nicht nehmen, so wie am vergangenen Freitag: Mit Spielen, bei denen die Kinder einander anticken müssen, nimmt er ihnen die Scheu voreinander. "Wer kämpfen will, muss einander auch anfassen", so Holger Ziel, der im Judo einen idealen Sport für Kinder und Jugendliche sieht: "Sie lernen hier Disziplin, Fairness und natürlich Bewegungsmotorik."