Schützenfest in Sahms: Mit einem Bierdeckel fing alles an

"Jeder Verein ist einzigartig für sich. Bei den Schwarzenbekern ist es sehr gesellig, in Sahms wird wiederum die Kameradschaft großgeschrieben, und auch bei den Lauenburgern bin ich gern, dort fahre ich einmal die Woche hin", sagt Schützenregent Günter Studt. Der Schwarzenbeker Bauunternehmer, der Mitglied in gleich drei Schützenvereinen ist, gibt am Sonntag kommender Woche die Königskette des Schützenvereins Sahms zurück.

Dort fiebern die Mitglieder bereits ihrem Schützenfest entgegen. Vom 30. bis 31. August wird gefeiert. "Ich sehe dem Fest mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen", sagt Studt, der am Sonntag Kette und Epauletten an seinen Nachfolger weiterreichen wird. "Mal schauen, vielleicht klappt es ja im kommenden Jahr und ich werde Schützenkönig in Lauenburg", zwinkert die Noch-Majestät.

Der 62-Jährige blickt auf ein aufregendes Jahr als Regent der Sahmser Schützen zurück. "Dass ich Schützenkönig wurde, kam für mich total überraschend, ich hätte nicht damit gerechnet", erinnert sich Studt, der sich damals gegen 21 Bewerber durchgesetzt hat. Zwar hatte Vereinskamerad Bernd Granzow besser geschossen als Studt, der mit 10,2 Punkten auf Platz zwei lag, doch Granzow war bereits zwei Jahre zuvor Schützenkönig geworden und nahm deshalb nur außerhalb der Wertung teil.

"Es war eine tolle Zeit als Schützenkönig, aber auch ganz schön anstrengend. Ich habe den Verein auf vier Bällen repräsentiert. Tanzen lernen musste ich nicht, das konnte ich schon. Es hat einen Riesenspaß gemacht. In Lütau, Büchen und Witzeeze und Müssen habe ich den Verein dann auf Umzügen repräsentiert", erinnert sich "König Günter".

Die Tradition des Schützenfestes kennt der gebürtige Schwarzenbeker schon aus Kindheitstagen. "Früher war das immer ein tolles Fest und ganz Schwarzenbek war auf den Beinen. Es wurden Zelte aufgebaut und es gab Karussells. Damals war ich zehn oder zwölf Jahre alt, und für uns Kinder war es das Größte, Freikarten für die Karussells zu ergattern", erinnert sich der 62-Jährige. "Das ich eines Tages mal selber Schützenkönig werde, hätte ich nicht gedacht. Schade, dass mein Vater das nicht mehr erlebt hat, der hätte sich unheimlich darüber gefreut", sagt Studt.

Die Mitgliedschaft bei den Sahmser Schützen hat mit einem Bierdeckel begonnen. "Ich schieße erst seit vier Jahren und hatte vorher kein Gewehr in der Hand", sagt Studt: "Damals bin ich bei der Schwarzenbeker Schützengilde Mitglied geworden. Die Geselligkeit im Verein hat mir gut gefallen." Beim Schützenfest in Sahms, bei dem Studt als Gildemitglied zu Gast war, trat er dann auch noch bei den Sahmser Schützen ein - per Unterschrift auf besagtem Bierdeckel. "Irgendwie habe ich dann Blut geleckt und bin später auch noch bei der Lauenburger Schützengilde eingetreten", sagt Studt. Feiern und seine Arbeit bekommt der Bauunternehmer locker unter einen Hut. "Wer Feiern kann, kann auch arbeiten", ist Studt's Motto, der jeden Morgen gegen 6.20 Uhr in seiner Firma ist.