Lanken (cus). Knapp 30 Zentimeter dick, 19 Meter lang und 800 Kilogramm schwer: Jeder Bundesbürger verbraucht pro Jahr einen Baumstamm dieser Größe - nur fürs Papier.

Der Pro-Kopf-Verbrauch der Deutschen hat sich seit 1950 auf mittlerweile 243 Kilogramm pro Jahr versiebenfacht - vor allem für Zeitungen und Zeitschriften (44 Prozent), Verpackungen (43 Prozent). Hygieneartikel wie Toilettenpapier oder Papiertaschentücher machen nur sieben Prozent des Gesamtverbrauchs aus.

Damit gehört Deutschland dennoch zur Spitzengruppe der Papierverbraucher: Mit einem Jahresverbrauch von 20,3 Millionen Tonnen liegt Deutschland auf Platz vier (Stand: Mai 2013). Angeführt wird die Liste von China (97,3 Mio.), den USA (72,4 Mio.) und Japan (28 Mio.). Allerdings gehören die Deutschen auch zu den fleißigsten Altpapiersammlern: 15, 7 Millionen Tonnen Altpapier und Pappe haben die Entsorger im Jahr 2012 eingesammelt: Das ergibt eine Rücklaufquote von 76 Prozent. Im weltweiten Vergleich ein Spitzenwert: Die durchschnittliche Recyclingquote liegt bei 57 Prozent, in China werden gar nur 44,5 Prozent des Papiers wieder eingesammelt.

Warum Recycling so wichtig ist, erklärt eine Ausstellung der Umweltschutzorganisation Robin Wood, die noch bis zum 10. September im Hauptgebäude der Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH), Leineweberring 13, im Gewerbegebiet Lanken zu sehen und auszuleihen ist. Bereits im Jahr 1999 hatten Robin Wood und acht weitere Umweltorganisationen die "Initiative 2000 Plus" gegründet und dafür gesorgt, dass Schulhefte aus Recyclingpapier statt aus Regenwaldbäumen gemacht werden. Die Ökobilanz, die Robin Wood aufmacht, zeigt ganz klar die Vorteile des Recycelns für die Umwelt: Für ein Blatt Papier, das aus Altpapier entsteht, wird nur die Hälfte der Energie und ein Drittel bis ein Fünftel des Frischwassers benötigt.

Die sechs Aufsteller stehen im Foyer des AWSH-Gebäudes und können montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr besichtigt werden. Vom 25. August bis 1. September ist die Ausstellung im Foyer des Wentorfer Rathauses an der Hauptstraße 16 und bis zum 6. September im Marion-Dönhoff-Gymnasium, Auf dem Schulberg 1, in Mölln zu sehen. Wer die Ausstellung ebenfalls in seinen Räumen zeigen will, kann sich unter (0 41 51) 8 79 31 13 an Christine Säker von der AWSH wenden.