Lauenburger Straße: Statt gusseiserner Roste erhalten Bäume ein Abdeckung aus “Glensanda-Grand“

Es sieht aus wie grauer "Beton", ist es jedoch nicht. "Das ist ein Natursteinprodukt. Nach den ersten Regenschauern wird es etwas rötlich schimmern, so wie die Gehwegsteine", sagt Bauhofleiter Michael Timm. Sechs der insgesamt 15 Straßenbäume im Bereich der Lauenburger Straße zwischen Seestern-Pauly und Berliner Straße haben die neue Abdeckung ihren Baumscheiben bereits erhalten und teilweise wütende Proteste von Anwohnern und Passanten ausgelöst.

Sie halten die graue Masse, die in Brocken auch an den Baumstämmen klebt, für Beton. Es handelt sich aber um "Glensanda-Grand". Das aus Großbritannien stammende Material wird im Wegebau als wasserdurchlässige Abdeckschicht eingesetzt. Die Hansestadt Hamburg nutzt es für ihre Radwege, weil es keine scharfkantigen Teilchen enthält. Nach der Verarbeitung ist "Glensanda" noch grau, erhält erst nach den ersten Regenschauern seinen leicht rötlichen Farbton.

In Abstimmung mit der Wirtschaftlichen Vereinigung (WVS) lässt der Bauhof die alten gusseisernen Roste jetzt nach und nach gegen "Glensanda" austauschen. Der Grund: Die Roste haben sich zu Stolperfallen entwickelt. Das Wurzelwerk der Bäume drückt die Roste und die umliegenden Pflastersteine in die Höhe. "Wenn wir so eine Stolperfalle ausgleichen müssen, brauchen wir dafür einen Tag", sagt Timm. Mit dem wasserdurchlässigen Grandgemisch soll das künftig schneller gehen. Weiterer Vorteil: In den Rosten sammelt sich Dreck und Unrat - von Zigarettenkippen bis zum Bonbonpapier, auf der ebenen Grandfläche hingegen nicht.

Jeden Tag wird ein Gitterrost entfernt und durch den Grand ersetzt, der bis zum Abend abbinden kann. Die Arbeit ist aufwendig, weil neben den gusseisernen Gittern auch das Mörtelbett entfernt werden muss, auf dem die Roste aufliegen. Der neue Unterbau besteht hingegen nur aus einer Schotterschicht, auf die die vier bis fünf Zentimeter dicke Grandschicht aufgebracht wird.