E.on Hanse: FDP besucht Schwarzenbeker Netzcenter

"Mit diesem Gerät können Sie genau hören, was ihr Nachbar eine Etage unter Ihnen macht", scherzt Lorenz Schütz, als er Christel Happach-Kasan die Kopfhörer aufsetzt. Die ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete und Ehrenvorsitzende der Liberalen im Kreis ist sehr angetan von dem Digiphone, mit dem normalerweise Kabelfehlern geortet werden.

Die Demonstration des Kabelmesswagens mitsamt Gerätschaften wie dem Digiphone war nicht das einzig Interessante, was Happach-Kasan und weitere Liberale mit Kreisfraktionschef Thomas Kuehn an der Spitze im Netzcenter der Schleswig-Holstein Netz AG an der Möllner Straße vom Energieanbieter zu hören bekamen. Die Politiker wollten sich bei Kommunalbetreuer Jörg Peters und Geschäftsfeldentwickler Stefan Brumm vor allem zu zwei Themen informieren: Zum einen über die Wegenutzungsverträge nach dem Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH), zum anderen über Erneuerbare Energien und den Ausbau der Netze.

36 Gemeinden in den Ämtern Berkenthin und Sandesneben-Nusse wollten von der Netz AG zu den Vereinigten Stadtwerken wechseln. Das BGH verbot jedoch den Wechsel, weil nach Ansicht der Richter in den Ausschreibungen der Gemeinden die kommunalen Beteiligungsmöglichkeiten eine zu große Rolle gespielt hätten. Die Gemeinden schreiben jetzt die Konzessionsverträge für Strom neu aus.

"Wir werden jetzt mit jeder einzelnen Gemeinde fair, sauber und diskriminierungsfrei verhandeln und die beste Lösung herausarbeiten", verspricht Peters. Die Ausrichtung seines Konzerns bei der Energiewende fasst er so zusammen: "Das größte Problem bleibt die Speicherkapazität von Energie. Deshalb sind effiziente Netze wichtig." Die Netz AG hat neben dem Mittel- und Niederspannungsnetz jetzt auch 2900 Kilometer Hochspannungsleitungen sowie 110 Umspannwerke in Schleswig-Holstein von der Konzernmutter E.on übernommen. Der neue Netzverbund schaffe es laut Peters, deutlich mehr als 90 Prozent des regenerativ erzeugten Stroms in Schleswig-Holstein aufzunehmen.