Premiere: Fünftes Oldtimer- und Treckertreffen erstmals in historischem Ambiente

Seit Monaten sind die Treckerfreunde am Putzen und Renovieren: Gearbeitet wird jedoch nicht an den eigenen historischen Ackerschleppern, sondern an den noch viel älteren Gebäudes des Gut Gülzow. Am kommenden Sonntag, 3. August, feiern die Oldtimerfreunde ab 10 Uhr eine Premiere: Das fünfte Oldtimer- und Treckertreffen wird erstmals auf dem historischen Gutshof ausgerichtet.

Im Jahr 1230 erstmals urkundlich erwähnt, befand sich das Gut Gülzow, zu dem einst die Dörfer Gülzow, Kollow, Krüzen sowie Krümmer und Grüner Jäger und die Vorwerke Wiershop. Hasenthal und Melusinental gehörten, im Besitz bedeutender, norddeutscher Adelsfamilien: den Grafen von Schack (bis 1694), den Herren von Bodeck (bis 1736) und den Grafen von Kielmannsegg (bis 1930). Dann kaufte es die Hamburger Kaufmannsfamilie Fischer, in deren Besitz es sich noch heute befindet. Dietrich Fischer holte den Hamburger Architekten Kurt Felix Schmidt ins Lauenburgische, der viele neue Gebäude im damals beliebten Heimatstil errichtete.

Mittlerweile sind auch viele von Schmidts Gebäuden eingestürzt. Das noch ältere denkmalgeschützte Brenn- und Brauhaus, weil es von Wasser umgeben ist, auch "Wasserschloss" genannt, ist ebenfalls einsturzgefährdet und darf nicht betreten werden. Die Treckerfreunde werden es mit Bauzäunen sichern. Mit neuen Fensterscheiben und neuen Holztoren versehen haben die mehr als 30 Liebhaber alter Maschinen jedoch Teile der Remise, die alte Schmiede sowie das Waschhaus, die am kommenden Sonntag Teile der Ausstellung aufnehmen werden.

Zu sehen sind neben alten und modernen Traktoren auch Oldtimer-Autos und -Motorräder sowie eine Ausstellung historischer Fahrräder und Kettensägen. Dazu gibt es Vorführungen mit einem historischen Dreschkasten, ein Geschicklichkeitsfahren und ein Tauziehen Trecker gegen Mensch. Für junge Besucher gibt es außerdem Hüpfburg und Kistenrollenbahn. Mehr als 300 Traktoren und Autos sowie mehrere Tausend Schaulustige werden wieder zur Schau erwartet. Oldtimer-Besitzer können mit ihrem Gefährt direkt aufs Veranstaltungsgelände fahren (Zufahrt über die Straße "Auf dem Gut") und erhalten wie jedes Jahr "en Tass Kaff und en Botterkoken" als Dankeschön.

Besucher werden gebeten, die ausgeschilderten Parkflächen im Ort zu benutzen. Zur 775-Jahr-Feier des Dorfes im Jahr 2005 hatte der im vergangenen Jahr verstorbene Gutsbesitzer Gerd Fischer das Gebäudeensemble zuletzt der Öffentlichkeit präsentiert, eine Sammlung historischer Kutschen gezeigt. Versuche, die für den landwirtschaftlichen Betrieb nicht mehr benötigten Gebäude als Tagungshotel oder zuletzt gemeinsam mit dem Lütauer Zugpferdemuseum als Ausstellungsort zu nutzen, schlugen fehl.