Förderbescheid: Neubau in Möhnsen als Krönung einer 15-jährigen Erfolgsgeschichte für M+S Aufzüge

Mehrere Zehntausend Euro hatte Matthias Schernikau bereits als Anzahlung in der Tasche, als er sich vor zwei Jahren auf dem Weg ins mecklenburgische Valluhn machte, um im dortigen Logistikpark eine Produktionshalle zu ersteigern. Zum Glück für Schleswig-Holstein hatte ein Österreicher mehr Geld dabei. Metallbaumeister Schernikau kehrte frustriert nach Lanken zurück, wo er sich 1999 mit einer Aufzugsfirma selbstständig gemacht hatte, Und suchte weiter nach einer Erweiterungsmöglichkeit für seinen Betrieb. Fündig wurde er ganz in der Nähe: in Möhnsen.

Gestern war der erste Spatenstich auf dem Gelände an der Bahnhofstraße: Auf dem 13 500 Quadratmeter großen Grundstück soll ein dreigeschossiger Bürobau mit 1650 Quadratmeter Fläche und eine 3200 Quadratmeter große Produktionshalle entstehen. Kosten: 4,9 Millionen Euro. Das Land Schleswig-Holstein fördert den Neubau mit einem Zuschuss in Höhe von 76 5000 Euro. Den Förderbescheid überreichte gestern Nachmittag Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) an den Firmenchef, um im strömenden Regen gemeinsam mit den Vertretern der Baufirmen, Architekt Sven Miller vom Bauwerk Hamburg und Möhnsens Bürgermeister Gerald Röber dann schnell den ersten Spatenstich zu vollziehen.

In Lanken hatte Schernikau im Juni 1999 eine ehemalige Instandsetzungshalle der Bundeswehr gekauft, die die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises (WFL) als Musterhalle für das Gewerbegebiet hatte umgestalten lassen. Mit einem Altgesellen begann der damals 30-Jährige als Zulieferer für große Aufzugsfirmen. Nur zwei Jahre später baute Schernikau seine erste eigene Aufzugsanlage. Heute hat sich M+S-Aufzüge im Norden einen Namen als Spezialist für individuelle Lösungen einen Namen gemacht. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr den Aufzug der Hamburger Hauptkirche St. Michaelis ("Michel") erneuert, wartet 1500 Anlagen, darunter alle Lastenaufzüge der Lufthansa-Technik. In Lanken, die Halle wurde zwei Mal erweitert, dazu Lagerflächen auf der gegenüberliegenden Straßenseite angemietet, arbeiten derzeit 82 Mitarbeiter, darunter fünf Azubis.

In Möhnsen werden 24 weitere Mitarbeiter hinzukommen. "Das zeichnet Schleswig-Holstein aus: Familiengeführte Unternehmen, die sich im Spezialaufträgen eine Nische gesucht haben. Der Region verleiht das einen kräftigen Wachstumsschub", freute sich Meyer. Der Dank kam postwendend: Ohne die Förderung hätte sich das mittelständische Unternehmen diese Investition nicht leisten können, so Schernikau. Auf Möhnsen ist der Unternehmer per Google Maps gekommen: "Ich habe ein Grundstück in Autobahnnähe gesucht." Die Zusammenarbeit mit Bürgermeister und dem Amt Schwarzenbek-Land bezeichnete Schernikau als "hervorragend". Doch auch Röber freut sich: Nach dem Brand eines Sägewerks war die Fläche 15 Jahre eine Brache. Und weil Schernikau einen Breitbandanschluss benötigt, erhält das ganze Dorf im kommenden Jahr Glasfaserleitungen.

Und noch einer freut sich: Heinz Schernikau (84) ist emeritierter Professor für Erziehungswissenschaften und Vater des Unternehmers: "Es waren harte Jahre am Anfang. Aber dieser Neubau nach 15 Jahren ist, als hätte er eine C 4-Professur erreicht."

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