Fundsachen: Kleidungsstücke und Schuhe landen jetzt im Altkleidercontainer

"Wie ist das Kind wohl nach Hause gekommen?" fragt Torsten Klettka und zupft eine Kinder-Jeans aus dem Kleiderhaufen. "Im Sportzeug", lautet die trockene Antwort von Rainer Dekarski. Während Schüler und Lehrer die Sommerferien genießen, machen die beiden Hausmeister in der Grund- und Regionalschule Nordost "klar Schiff".

Neben dem Herrichten der Klassenräume für das kommende Schuljahr gehört dazu auch auszusortieren, was sich im vergangenen Schuljahr so alles angesammelt hat. "Es ist unglaublich, was Schüler so alles vergessen können", schüttelt Klettka den Kopf. Das sind nämlich nicht nur Vokabeln oder Rechenformeln, sondern auch Schuhe, Jacken, T- und Sweatshirts. Besonders oft: Handschuhe. "Die Kinder ziehen sie im Winter beim Spielen auf dem Schulhof aus und lassen sie dann liegen", so Klettka. Das gilt auch für Jacken oder Sweatshirts.

Ebenfalls ein häufiges Überbleibsel sind Brotdosen. Schüler, denen das Pausenbrot nicht schmeckt, werfen offenbar nicht nur das Brot, sondern die ganze Dose weg. Nach Monaten im Fundsachsenschrank ist der Inhalt dann erst Recht unappetitlich und kommt in den Müll. Die Bekleidung hingegen kommt in den Altkleidercontainer. "Markenbekleidung wird meist abgeholt. Auch Jacken, in denen ein Name steht, heben wir auf, genauso wie Bekleidung mit dem Schullogo", sagt Klettka. Auch Turnbeutel und -taschen werden aufbewahrt.

Dekarski schätzt, dass dennoch vier prall gefüllte Säcke in den Altkleidercontainer wandern werden. "In den Vorjahren waren es manchmal doppelt so viele", sagt der Schulhausmeister. Diesmal haben die Klassenlehrer ihre Schüler in der letzten Schulwoche ausdrücklich noch einmal auf die Fundsachen hingewiesen - mit Erfolg: Bis auf einen wurden alle Fahrradhelme abgeholt. Doch nicht nur Schüler sind vergesslich: Die Hausmeister sind auch für die Sporthallen an der Cesenaticostraße zuständig, die auch von Vereinen genutzt werden. "Zumindest die erwachsenen Sportler rufen aber meist am nächsten Tag an und fragen, ob ihre Sachen gefunden wurden", so Dekarski.

Vergesslich sind vor allem die Grundschüler. Kein Wunder: An der auslaufenden Regionalschule gibt es kaum noch Schüler. 2016 werden die letzten Abschlussklassen ihre Zeugnisse erhalten. In diesem Jahr waren es 25 Schüler der 9a und 9b. Die beiden Klassenbesten Anton Frank und Mirco Möller werden weiter zur Schule gehen: Sie wollen jetzt ihren Realschulabschluss erreichen.