Baubeginn: Neben der Gemeinschaftsschule entsteht die neue Heizzentrale

Gestern haben die Bauarbeiten für das neue Blockheizkraftwerk an der Berliner Straße begonnen. Das BHKW ersetzt die alte Heizzentrale der ehemaligen Realschule, deren mehrfach geschweißter Kessel ebenso noch aus den 1970er-Jahren stammt wie Teile der Fernwärmeleitungen.

Mit dem gasbetriebenen BHKW, das neben Wärme auch Strom erzeugt und für besonders kalte Winter mit einer Zusatzheizung ausgestattet ist, spart die Stadt künftig nicht nur Energiekosten, sondern kann auch den CO2-Ausstoß um fast 84 000 Kilogramm pro Jahr reduzieren. 1,13 Millionen Euro wird das BHKW kosten, dank der CO2-Einsparung gibt es eine Sonderbedarfszuweisung des Landes in Höhe von 450 000 Euro.

Die neue Heizzentrale entsteht auf der Wiese neben dem Lehrertrakt der Gemeinschaftsschule. Um das Gebäude mit einer Grundfläche von 120 Quadratmetern möglicht unauffällig zu gestalten, erhält es die gleichen Verblender wie das benachbarte Schulgebäude. "Es ist zwar ein reiner Zweckbau, er soll sich aber in den Bestand einfügen", sagt Architekt Holger Junge aus Schönberg. Zusätzlich wird das knapp fünf Meter hohe Gebäude einen halben Meter tief eingegraben, um zumindest die Fensterreihe der ersten Etage nicht zu verdecken.

Eine zusätzliche Gründung ist nicht erforderlich, wohl aber weitere Baggerarbeiten: Dort, wo ab der kommenden Woche das Fundament des Heizgebäudes entstehen soll, verläuft im Moment noch eine Regenwasserleitung. Erst wenn die durch die Mitarbeiter der Bad Schwartauer Firm Drögemüller verlegt ist, kann mit den Bauarbeiten begonnen werden. Den Auftrag für den Rohbau hat die Firma Altus-Bau aus Lübeck erhalten, das eigentliche Blockheizkraftwerk wird von der Büchener Firma Wulff eingebaut.

Bereits am vergangenen Freitag hatten die Drögemüller-Mitarbeiter mit der Einrichtung der Baustelle begonnen. Die ist wegen des Schulbetriebs besonders aufwendig. Die Schüler sollen ihr Schulgebäude sowohl von der Frankfurter als auch von der Berliner Straße erreichen. Weil ein Teil des Fußwegs künftig Baustelle ist, wurde entlang des alten Heizgebäudes extra ein Schotterweg aufgeschüttet

Noch aufwendiger ist die Zuwegung von der Berliner Straße: Über den Fußweg muss der gesamte Anlieferverkehr zur Baustelle laufen. Damit Schüler keinen Schaden nehmen, wird der Weg mit einem Bauzaun eingezäunt. Wo Schüler die Baustellenzufahrt queren müssen, wird eine "Schleuse" eingerichtet: Tore verhindern die Querung, wenn die Baulaster unterwegs sind. Die Rohbauarbeiten sollen bis September, das gesamte Gebäude bis Dezember fertig sein. Das BHKW soll dann zwei Schulen, zwei Turnhallen und drei Kitas mit Wärme versorgen. Als "Back-up" für den Notfall bleibt vorerst auch noch die alte Heizzentrale am Netz.