Gülzow (cus). Wer bisher von der Bundesstraße 5 auf die Kreisstraße 49 abbiegt, kann gehörig Gas geben.

Während auf der B 5 zwischen Geesthacht und Lauenburg Tempo 70 gilt, gibt es auf der K 49 keine Temposchilder. Erst im Bereich Neu-Gülzow gilt auf Grund der einseitigen Bebauung ein Limit von 60 km/h.

Jedoch nicht mehr lange. "Die neuen Schilder sind schon bestellt", sagt Bürgermeister Wolfgang Schmahl (SPD). In Neu-Gülzow gilt künftig Tempo 50 und beidseits der Ortsdurchfahrt Tempo 70. Dabei handelt es sich um einen sogenannten Tempotrichter: Richtung Neu-Gülzow fahrende Fahrzeuge sollen bereits vor dem Ortsbereich ihre Geschwindigkeit drosseln. SPD und CDU hatten die Temporeduzierung ihren Wähler im Wahlkampf versprochen und mit Zählungen mittels einer elektronischen Tempotafel unterfüttert.

Davon ließen sich bei der Verkehrsschau im April auch Vertreter von Polizei und Kreisverkehrsaufsicht überzeugen. Zusätzlich zu den Verkehrsschildern sollen weiße Holzbaken die Ortseinfahrt optisch verkleinern und als Tempobremse wirken. "Nicht so groß wie in Hohenhorn, sondern eher so wie in Nusse, Büchen oder Büchen-Dorf", sagt Schmahl.

Die neuen Temposchilder werden voraussichtlich im August aufgestellt. Vorher erhält die Kreisstraße noch eine neue Deckschicht: Vor Jahren war die Straße provisorisch mit Heißbitumen und einer Splitschicht saniert worden. Ab Mitte Juli soll nun die alte Deckschicht abgefräst und eine neue aufgebracht werden. "Die Ausschreibungsfrist ist bereits abgelaufen, die Submission aber noch nicht erfolgt", bestätigt Kreis-Pressesprecher Karsten Steffen.

Doch nicht nur in Neu-Gülzow soll es langsamer und damit leiser werden, auch in Gülzow selbst ist eine weitere Temporeduzierung geplant: Die bisherige Tempo-30-Zone an der Hauptstraße soll künftig neben Kita und Markttreff auch das Seniorenheim einbeziehen. "Seitdem Lauenburg für Lkw gesperrt ist, ist der Verkehr bei uns massiv angestiegen. Darauf reagieren wir jetzt", sagt Dirk Klinnert (SPD), Vorsitzender des Bau- und Wegeausschusses.

Übersichtlicher soll es auch an der spitzen Einmündung der Meiereistraße in die Lindenstraße werden. Im Rahmen des geplanten Radwegs von Gülzow nach Wiershop (wir berichteten) ist ein einseitiges Parkverbot im Bereich Lindenstraße vorgesehen. Offen ist noch, ob der Radweg innerorts als kombinierter Rad- und Fußweg gebaut wird oder kostengünstig als abgetrennter Fahrbereich auf der Straße.