Verkehrschaos: Stadt versäumte offenbar, Asphaltarbeiten auf der Hauptverkehrstraße anzukündigen

Genervte Autofahrer, entrüstete Anlieger, hektische Arbeiter - so stellte sich gestern Mittag die Lage auf der Hauptverkehrsstraße Schwarzenbeks dar. Ohne Ankündigung rollten Fräsmaschine und mehrere Schwerlaster auf der Lauenburger Straße an und sorgten mit ihren Arbeiten zeitweise für ein Verkehrschaos.

An vier mehr oder minder beschädigten Stellen im Stadtgebiet sollen die Bauarbeiter die B 209 ausbessern. Doch offenbar wurden Informationen über die Verkehrsbehinderungen nicht an die Bevölkerung weitergegeben. Der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV-SH) informierte Mitte vergangener Woche die Straßenmeisterei, diese wiederum setzte die Stadt in Kenntnis.

Doch hier kam die Informationskette ins Stottern, denn weder waren die Einschränkungen auf der Bundesstraße ausgeschildert noch wusste die Polizei Bescheid. Dienststellenleiter Ernst Jenner: "In der Regel liegen uns für diese Arbeiten Dauergenehmigungen vor. Für diese Sache allerdings nicht." Die Beamten stoppten kurz nach Beginn die Fräsarbeiten und veranlassten, dass der von den Bauarbeitern auf der Straße abgestellte Tieflader weggefahren wurde, der für zusätzliche Behinderungen sorgte. Danach blieben die Beamten vor Ort, um den Verkehr zu regeln.

Autofahrer und Geschäftstreibende reagierten angesäuert auf die unerwartete Lärm- und Geruchsbelästigung. Textilkaufmann Hans-Jürgen Linde: "Man hätte den Verkehr doch über den Jungfernstieg umleiten können. Das machen sie immer an den Festwochenenden wegen jeder Würstchenbude." Nachfragen bei der Stadt oder dem Bauhof waren gestern jedoch zwecklos. Die Mitarbeiter der Stadt befanden sich auf einem Betriebsausflug und segelten auf der Kieler Förde.

Das Ärgernis auf dem Verkehrs-Nadelöhr hat heute ein Ende, wie Jens Sommerburg, Leiter der LBV-SH-Niederlassung Lübeck, bestätigt: "Im Stadtbereich wird die Bundesstraße noch einmal halbseitig gesperrt und außerdem eine Ampel eingerichtet." Zur Panne bei der Informationsweitergabe sagt Sommerburg: "Das kann ich manchmal nicht ganz nachvollziehen."