Amt Schwarzenbek-Land: Anbau soll Raumprobleme beheben

Als die 19 Dörfer des Amtes Schwarzenbek-Land ihr Verwaltungsgebäude bauten, residierten die Mitarbeiter der Stadtverwaltung noch in der umgebauten Kaiserlichen Post am alten Markt, dem späteren Jugendtreff. 1968 war Grundsteinlegung, zwei Jahre später, am 20. April 1970, folgte die feierliche Einweihung des Neubaus. Grüne Fenster hatte der damals noch nicht: Die Kunststofffenster wurden erst später im Zuge einer Sanierung eingebaut.

Doch der Bau ist in die Jahre gekommen: Während am 31 Jahre alten Rathaus der Stadt gerade das Dach saniert wird, planen die Dorf-Bürgermeister den großen Wurf: die Sanierung und Erweiterung des 44 Jahre alten Gebäudes. "Wir haben hier problematische klimatische Verhältnisse", umschreibt Amtsvorsteher Klaus Hansen aus Kankelau das Problem: Im Sommer wird es im ungedämmten Gebäude bis zu 35 Grad heiß. Außenjalousien zur Verschattung gibt es nicht, stattdessen nur Gardinen. Auch das soll im Zuge der Sanierung geändert werden. Ob die alte Klinkerfassade durch ein Wärmedämmverbundsystem ersetzt oder das Gebäude von innen gedämmt wird, ist noch offen.

Entschieden haben sich die Bürgermeister aber für einen Anbau: Zwei Varianten hatte das Architektenbüro "Die Planschmiede 2KS" den Politikern vorgestellt. Während sich die Grundfläche des Altbaus mit 976 Quadratmetern nicht ändert, unterscheiden sich die Entwürfe für den Anbau um 34 Quadratmeter. Die Bürgermeister entschieden sich dennoch für die "kleinere" Variante mit 339 Quadratmetern, weil sie "optisch ansprechender" sei: Alt- und Neubau sind durch ein vollständig verglastes Bauteil verbunden, in dem sich Treppenhaus und Fahrstuhl befinden. "Es wäre gut, wenn wir mal etwas Modernes wagen", erklärte Köthels Bürgermeister Timm Peters.

Beim Anbau geht es jedoch auch um das Thema Barrierefreiheit: Der Altbau ist bisher nur über eine Eingangstreppe erreichbar. Für gehbehinderte Besucher wurde auf der Rückseite eine fast zehn Meter lange Rampe gebaut. Der Neubau soll ein halbes Geschoss tiefer gebaut werden, sodass Besucher ebenerdig den Neubau betreten können, in dem dann auch der Bürgerservice untergebracht werden soll. Über Treppen und einen Fahrstuhl wird der Altbau angebunden.

Doch nicht nur die 9100 Einwohner aus dem Amtsbereich sollen vom Neubau profitieren, sondern auch die 22 Mitarbeiter. Zum Teil müssen sich im Altbau zwei Mitarbeiter ein nur sieben Quadratmeter großes Büro teilen. Amtsvorsteher Hansen: "Wir können nicht mehr ordnungsgemäß ausbilden, weil wir keinen Platz haben."

Nach dem Vorentscheid der Bürgermeister im Amtsausschuss für den Anbau soll nun in Arbeitsgruppen das Raumkonzept diskutiert werden. Ein Knackpunkt: Der bisherige Sitzungssaal soll geteilt werden, um Platz für den Sozialraum der Mitarbeiter zu schaffen. Laut Architekten wäre dort dann noch Platz für 40 Personen. Politik und Verwaltung stellen jedoch schon 27 Personen - bliebe noch Platz für 13 Besucher. Zweites Problem: die Kosten. Die Obergrenze für Anbau und Sanierung liegt nach Informationen unserer Zeitung bei zwei Millionen Euro. Geld, das die 19 Dörfer anteilig aufbringen müssten.