60 Jahre Verbrüderung: Förderverein Jumelage gibt Spendensammlung auf

Eigentlich wollte sich der Förderverein Jumelage, der das große Verbrüderungsfest im kommenden Jahr vorbereiten soll, am Mittwochabend auflösen. Doch das komplizierte Vereinsrecht machte der Vorsitzenden Roswitha Bellmann einen Strich durch die Rechnung: Nur elf von mehr als 20 Mitgliedern waren zur Versammlung gekommen.

Einen Strich durch die Rechnung hatte dem "Verein in Gründung" zuvor auch das Lübecker Finanzamt gemacht, das keine Gemeinnützigkeit gegeben sah. Ursprünglich sollte der Verein Spenden- und Sponsorengelder für das Fest sammeln, mit dem 2015 das 60-jährige Bestehen der Städteverbrüderung gefeiert werden soll. Wie bereits beim Bürgerverein (wir berichteten) war den Finanzbeamten die Satzung zu allgemein formuliert: Ausländische Bürger könne man auch in einem Hotel treffen, sei ihr in Lübeck gesagt worden, so Bellmann.

Zweites Problem: Bei ersten Anfragen hatten Firmen erklärt, zwar an die Stadt, nicht aber an einen Förderverein spenden zu wollen. Die Mitglieder wollen nun die Spendenakquise aufgeben, aber an der Vorbereitung weiter mitwirken, etwa in Form eines Komitees, das es auch in Geesthacht für die dortige Verschwisterungsarbeit gibt.

Doch langsam wird die Zeit knapp. Letzter Stichtag, um Fördergelder zu beantragen. ist der 1. März 2015. Es empfiehlt sich jedoch, den Zuschussantrag bereits am 1. September einzureichen, weil dann noch die Möglichkeit der Nachbesserung bestehe, so Bellmann. Dafür muss aber bis zur Stadtverordnetenversammlung am 10. Juli ein förderfähiges Programm stehen.

Die Europäische Union (EU) fördert kein Festprogramm mit Musik und Ball, wohl aber das Begleitprogramm mit Workshops zu gesellschaftspolitischen Themen. Bis zu 25 000 Euro können so für die Feier am letzten Augustwochenende 2015 eingeworben werden. Bis zu 70 000 Euro hat bereits der Finanzausschuss zur Verfügung gestellt (wir berichteten).