Bahnlärm: Bundestagsabgeordnete spricht vor Bürgerinitiative

Resolutionen seien gut, aber oft ist der Eingangsstempel das Einzige, was man dafür erhält, sagte Dr. Valerie Willms bei einer Veranstaltung der Bürgerinitiative gegen den Bahnlärm in Schwarzenbek am Freitagabend in Schröders Hotel. An der Veranstaltung nahmen mehr als 50 Bürger teil.

Die Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen ist Mitglied des Ausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur im Bundestag und machte den Schwarzenbekern Mut. "Schließen Sie sich mit anderen Initiativen zusammen und machen sie eine Online-Petition im Bundestag", riet sie.

Die Parlamentarierin informierte außerdem über die neue "Schall 03". Die Richtlinie zur Berechnung von Schallimmissionen von Schienenwegen aus dem Jahr 1990 wurde überarbeitet. Willms kritisierte, dass die neue "Schall 03", die breite Zustimmung findet und demnächst verabschiedet wird, nicht den Lärm an den bestehenden Strecken berührt. Betroffene seien weiterhin der freiwilligen Lärmsanierung durch die Bahn ausgeliefert. "Außerdem gibt es kein Verfahren zur Qualitätssicherung der Berechnungen für die neuen Strecken", so Wilms. Es gehe nur darum, Kosten zu sparen.

Der ehemalige Bürgermeisterkandidat Christian Carstensen (SPD) forderte, die Stadt müsse Ergebnisse der regelmäßigen Lärmmessungen des Bundesverkehrsamtes beim Nachschleifen der Schienen, das den Lärm mindern soll, einhalten. Inge Salewski und Gerda Matzat, Sprecherinnen der Bürgerinitiative, kündigten eine zweite Plakataktion an, mit der auf den unerträglichen Lärm aufmerksam gemacht werden soll.

Bis zu 75 Dezibel müssen die Anwohner ertragen. Täglich rasen 170 Zugpaare auf der Strecke Berlin-Hamburg durch Schwarzenbek. "Wir fordern, Schallschutzwände beidseitig der Strecke von Bahn-Kilometer 247,7 durchgehend bis Bahn-Kilometer 251,4 zu erstellen", sagte Salewski. Als Sofortmaßnahme fordern die Bürger, dass die Züge dort langsamer fahren sollen, um den Lärm zu mindern.