Kreisfeuerwehrzentrale: Baukosten betragen eine Million Euro - Land gibt zinsgünstiges Darlehen

Das lange Warten der 4600 ehrenamtlichen Feuerwehrleute im Kreis Herzogtum Lauenburg hat ein Ende: Möglichst noch in diesem Monat soll der erste Spatenstich für einen Neubau von drei Schulungsräumen auf dem Gelände des Kreisfeuerwehrverbands in Elmenhorst erfolgen.

Im Jahr 2003 hatte Hubert Heitmann, Vorgänger des aktuellen Kreiswehrführers Michael Raddatz, erstmals weitere Seminarräume für die Schulung der ehrenamtlichen Retter gefordert. Elf Jahre später ist es nun so weit: Am Montag überreichte Innenminister Andreas Breitner (SPD) den Zuwendungsbescheid über 750 000 Euro als zinsgünstiges Darlehen aus dem Kommunalen Investitionsfonds des Landes. "Der Innenminister hat sich im vergangenen Jahr wiederholt von der Leistungsfähigkeit der Feuerwehren in unserem Kreis überzeugt. Die Erweiterung gibt uns die Möglichkeit, die Ausbildung noch weiter zu verbessern", freute sich Landrat Gerd Krämer.

Laut Kreisbrandmeister Michael Raddatz befinden sich derzeit 900 Feuerwehrleute in einer Warteschleife, da nicht genügend Räumlichkeiten für die Lehrgänge vorhanden sind. "Ein Feuerwehrmann oder eine Feuerwehrfrau durchläuft ja nicht nur einen Lehrgang, sondern zehn, zwölf oder noch mehr", sagt Raddatz. Dazu kommen vorbereitenden Seminare, die Voraussetzung für Lehrgänge zum Zug- oder Gruppenführer an der Landesfeuerwehrschule sind. "Außerdem gibt es Lehrgänge, die Kameraden gerne zur Auffrischung besuchen, und natürlich ändern sich auch Vorschriften und Technik, sodass eine Wiederholung sinnvoll ist", sagt Raddatz.

Der mehr als 300 Quadratmeter große Neubau entsteht im hinteren Bereich der Kreisfeuerwehrzentrale direkt neben der Gleisanlage, an der Zugunglücke geübt werden. Das Gebäude ist ein eingeschossiger Flachdachbau mit drei jeweils 70 Quadratmeter großen Seminarräumen, die bei Bedarf durch Schiebewände zusammengelegt werden können. Dann wäre dort Platz für bis zu 350 Personen. "Aber nur, wenn sie stehen", sagt Raddatz, der nicht glaubt, dass der Saal für Verbandsversammlung mit Mitgliedern aller 134 Wehren ausreicht. "Aber wir werden dort die Wehrführerdienstversammlungen und andere Veranstaltungen durchführen können", so Raddatz.

Außerdem gehören zum Neubau noch Sanitärräume, Küche und der Eingangsbereich. Ein Viertel der Baukosten von rund einer Million Euro wird vom Kreis selbst finanziert, für die Restsumme gibt es ein Darlehen mit einem Zinssatz von 1,85 Prozent, das der Kreis über die nächsten 20 Jahre "abstottern" kann. Im alten Schulungsraum soll ein Labor eingerichtet werden, in dem sich die Seminarteilnehmer über die Eigenschaften von Chemikalien informieren können.

Die Submission für den Neubau endet heute. "Zahlreiche Firmen haben Angebote abgegeben", bestätigt Kreis-Pressesprecher Karsten Steffen auf Nachfrage: "Wir hoffen, dass wenn nicht schon in diesem Monat, spätestens im Juli Baubeginn sein kann."