Betreuung: Kreis genehmigt Kita-Ausbau und stellt Geld für Umbau des Pavillons zur Verfügung

Das Interessenbekundungsverfahren läuft bereits: Während für die Betriebs-Kita von LMT-Fette mit dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) der Betreiber bereits feststeht, können sich derzeit Träger für die beiden weiteren Kita-Neubauten bewerben: Im Pavillon der alten Realschule an der Berliner Straße soll eine Einrichtung mit 30 Krippen- und 20 Elementarplätzen entstehen, im Neubaugebiet Strangen Kamp an der Möllner Straße eine weitere mit 30 Krippen-, 20 Regel- und 30 Hortplätzen. 20 Krippen- und 20 Regelplätze wird die Fette-Kita bieten, wovon jedoch zehn für Kinder von Mitarbeitern reserviert sind.

Mit den 170 Plätzen, die vom Regionalausschuss des Kreises genehmigt wurden, wird sich das Angebot auf 820 Kita-Plätze erhöhen. Vor allem im Krippenbereich steigt mit den Neubauten der Versorgungsgrad von derzeit 19,3 auf 37,4 Prozent. Inklusive Tagespflege - aktuell gibt es 14 Tagesmütter, die jeweils fünf Kinder betreuen dürfen - liegt der Versorgungsgrad dann sogar bei 47,6 Prozent.

Allerdings gilt die Betriebsgenehmigung für den Pavillon - eine Nachfolgenutzung für die Realschule steht noch aus - nur für maximal fünf Jahre. An den Umbaukosten in Höhe von etwa 250 000 Euro wird sich der Kreis mit 50 Prozent beteiligen. Die Kreispolitiker übten außerdem Kritik an den Baukosten der geplanten Kita an der Möllner Straße, die 2,9 Millionen kosten soll.

Eine Kritik, die auch Eberhard Schröder, Fraktionschef der Freien Wähler (FWS), teilt. Er rechnet für den Neubau mit einer Quadratmeter-Miete im zweistelligen Bereich, während für die beiden in städtischen Gebäuden residierenden ASB-Kitas "Kichererbse" und "Konfetti" eine weitaus geringere Summe fällig wird. "Wer soll diese Unterschiede ausgleichen: Die Eltern oder der Steuerzahler", ärgert sich Schröder.

Obwohl der Umbau des Pavillons zur Kita ursprünglich die Idee des FWS-Fraktionschefs war, will er davon heute nichts mehr wissen, wirbt jetzt für die "große Lösung": den Umbau der Compeschule zur Kita. Die dort bisher unterrichteten Grundschüler müssten dafür in die leer stehende Realschule umziehen. Vorteil laut Schröder: Der Neubau am Strangen Kamp wäre überflüssig und Baukostenzuschüsse würden statt an den privaten Investor an die Stadt fließen.

Unklar ist jedoch, wie dies zeitlich zu realisieren ist. Auch die Kita an der Möllner Straße, Baubeginn ist im Sommer, wird erst 2015 fertig sein. Der Pavillon soll hingegen schon im Herbst seinen Betrieb aufnehmen. Bürgermeister Frank Ruppert geht davon aus, dass die Umbauarbeiten in den Sommerferien ausgeführt werden könnten.