Spendenaktion: Von jedem verkauften Brotlaib gibt Frank Eggers 30 Cent für die Kirchenfenster

"Unser täglich Brot gib uns heute" - die Textzeile im "Vater unser"-Gebet der christlichen Kirche soll deutlich machen, dass die geistige Nahrung für die Gläubigen mindestens genauso wichtig ist, wie das Grundnahrungsmittel Brot. Bäckermeister Frank Eggers und sein Bruder Ulf gehen noch einen Schritt weiter: Ihr "Fensterbrot" soll helfen, die evangelische St.-Franziskus-Kirche zu erhalten.

30 Cent aus dem Verkaufserlös jeden Brotes wird die Bäckerei Gebrüder Eggers für die sanierungsbedürftigen Fenster des Gotteshauses an der Compestraße spenden. Bei 1000 verkauften Broten wären dies 300 Euro. Durch diverse Spenden sind bereits fast 32 000 Euro auf dem Spendenkonto eingegangen. Um im kommenden Jahr mit der Sanierung der bleiverglasten Fenster beginnen zu können, fehlen der Kirche jedoch noch 8000 Euro (wir berichteten). "Ich wäre froh, wenn wir durch den Verkauf der Brote 1000 Euro einnehmen könnten", sagt Pastorin Christiane Klinge.

Wie viel es tatsächlich wird, weiß auch Frank Eggers nicht: "Das ist Geschmackssache." Erfahrungswerte gibt es keine, denn das Rezept für das "Fensterbrot" hat der Bäckermeister eigens für die Spendenaktion entwickelt. Das Brot wird ausschließlich aus Dinkelmehl, gedämpften, ganzen Dinkelkörnern, Natursauerteig, Salz, Hefe und Wasser hergestellt - ohne jegliche Backmischung. "Davon haben wir uns schon vor 20 Jahren verabschiedet", so Eggers. Das Brot ist sehr saftig, hat wegen des Sauerteig-Anteils einen mild-säuerlichen Geschmack und schmeckt sowohl mit süßem, als auch herzhaften Belag. Das bestätigt auch Klinge, die das Brot vorab verkostet hat: "Ich esse es gerne zum Frühstück mit Orangenmarmelade, aber auch mit Wurst oder Käse." Dieter de Hesselle, wie auch Dieter Köster Mitglied im Kirchenfenster-Arbeitskreis, schwört hingegen auf Quittengelee mit Chili oder Leberwurst.

Mit 3,75 Euro ist das Fensterbrot nicht gerade billig. Neben den Spendenbeitrag liegt dies vor allem im Getreidepreis begründet. Eggers: "Da es viel weniger Anbauflächen für Dinkel gibt, ist der Preis entsprechend hoch." Hinzu kommt die handwerkliche Fertigung in der Backstube an der Möllner Straße. "Jeder Bäckermeister hat seine Handschrift. Das unterscheidet die Brote von denen aus den Backshops in Supermärkten." Deren Preisniveau werde durch Masse erreicht, wobei sich die Industrie auf wenige Sorten konzentriere, die vorwiegend in Ländern mit niedrigen Löhnen produziert werden. Eggers: "Unser Baguette oder auch das Sonnenblumenbrot sind als Teig so flüssig, dass sie gar nicht maschinell hergestellt werden können."