6. Intersport-Bergedorf-Cup: Über 5000 Euro für schwer krankes Mädchen

900 aktive Kinder, 252 Spiele, 595 Tore - stolze Eckdaten des "6. Intersport-Bergedorf-Cups" der 1. Fußball-D-Jugend des SC Schwarzenbek, bekannt als "Schwarzenbeker Tiger". Doch eine Zahl stellte alles locker ins Abseits: 5337,16. Genau diese Summe in Euro hat das Jugendkicker-Turnier am Wochenende für die schwer kranke Tamsela Farooq eingebracht. Die 14-Jährige aus Farmsen leidet an einer Stoffwechselkrankheit.

Doch der Teenager war der Star an der Schützenallee und dieses Jahr dazu bestimmt, alle Einnahmen des von den "Tigern" organisierten und von Radio Hamburg und weiteren Sponsoren unterstützen Kicks zu erhalten. Tamsela benötigt in dem zweistöckigen Reihenhaus, in dem sie mit ihrer Mutter Rukshana Kausar, zwei Brüdern und einer Schwester lebt, einen Lifter für die obere Etage. Um zwischen ihrem und dem Badezimmer hin und her transportiert werden zu können, braucht es die Anlage.

Die gesamte Familie war mit einem Großbus des Taxi-Unternehmens Riechert abgeholt und wieder nach Hause gebracht worden. Kaum war Tamsela eingetroffen, kümmerten sich schon die jungen Gastgeber um sie, strichen der weitestgehend Gelähmten über die Wange. "Da ist wie ein schöner Ausflug", sagt Rukshana Kausar.

Und wenn nicht diese Gesten die Mama rührten, so taten es spätestens die Worte des Radiomoderators John Ment, kurz bevor die "Tiger" bei der Siegerehrung den Spendenscheck in die Höhe streckten. "Tamsela ist so ein tapferes Mädchen und wird von ihrer lieben Familie umsorgt", sprach Ment - und bei Mutter flossen die Tränen. "Wunderbar und unvergesslich. So einen Tag haben wir nie erlebt", so Rukshana Kausar.

"Kinder kicken für Kinder" lautet der Untertitel des Turniers, und Radiostar Ment, selbst Trainer eines Nachwuchsteams beim SC Poppenbüttel, sagt, warum ihm diese Veranstaltung so wichtig liegt: "Das Turnier ist dafür geschaffen, um zu helfen. Ich habe eigentlich frei, aber für mich ist dies hier etwas Besonderes." Die Lifter-Anlage für Tamsela kostet übrigens 9000 Euro - das fehlende Geld gibt der Privatsender hinzu.

Ärgernis am Rande: Die "Tiger", die vor dem Turnier in der Stadt auf Spendentour waren, wurden am Freitag bei der Eröffnung des 24. Weinfestes fortgeschickt. "Ich bin richtig wütend deshalb", erboste sich Tiger-Trainer Mathias Krüger. Der Vorsitzende der Wirtschaftlichen Vereinigung (WVS), Uwe Krützmann, begründete dies mit Unwissenheit und mangelnder Kommunikation seitens der Fußballer. Krützmann: "Bei uns sind die Alarmsignale angegangen." Mittlerweile plant der WVS-Vorstand, den Kickern im Nachgang eine Spende zukommen zu lassen.