100 Jahre DRK “Ulli“ erinnert an Jugendrotkreuz-Mitglied

Das neue Rettungsboot der DRK-Wasserwacht trägt den Namen "Ulli". Während der Jubiläumsfeier im ehemaligen Doktorhaus an der Lauenburger Straße wurde es von Lena Fehrmann und Horst Hamp getauft. "Wir benennen es nach Ulrike Meyer. Sie war ein aktives Mitglied unseres Jugendrotkreuzes und unser ,Sonnenschein'. Sie starb vor vielen Jahren und wurde nur 18 Jahre alt", erinnerte Volker Schröder, Leiter der DRK-Wasserwacht während der Bootstaufe an die junge Frau.

Die Rotkreuzler feierten Taufe und Jubiläum bei einem "Seemannsabend" an einem geschichtsträchtigen Ort: Das Doktorhaus ist die Wiege des DRK, denn dort gründeten vor 100 Jahren der Arzt Dr. Gustav Frank, der Kaufmann Richard Moje und der Schornsteinfegermeister H. Uhde eine Sanitätskolonne, die später in den DRK-Ortsverein umbenannt wurde. Doch bevor das Ensemble "Froh und heiter" aus Schwarzenbek im Festzelt Seemannslieder spielte und die Gäste Fischbrötchen genossen, wurde das 115 PS starke Rettungsboot getauft: Taufpaten waren Lena Fehrmann, die mit drei Jahren das jüngste DRK-Mitglied in Schwarzenbek ist, und der Gründer der Wasserwacht, Horst Hamp.

Finanziert wurde das Festrumpfschlauchboot Ribcraft 585 Pro, das inklusive der Ausrüstung 50 000 Euro kostet, durch den Verkauf des alten Bootes und durch Zuschüsse von der Arthur- und Gertrud- Rothermann-Stiftung und der Ilse- und Erik-Borgwaldt-Stiftung. Es ist 5,85 Meter lang, und 2,4 Meter breit und bis zu 65 Stundenkilometer schnell. Zwölf Personen können mit ihm unterwegs sein. Ausgerüstet ist es unter anderem mit GPS Kartenplotter, Echolot, BOS-Funk, Seefunk, Suchscheinwerfer, Rettungsrucksack, Spineboard, das bei Rückenverletzungen eingesetzt wird, und einem Rettungswurfsack.

Das neue Boot wird bei Rettungseinsätzen der Schnelleinsatzgruppe Wasserrettung bei Notfalleinsätzen im Süden des Kreises Herzogtum Lauenburg, bei Katastrophen sowie bei Absicherungen von Wassersportveranstaltungen in Kiel und Lübeck genutzt. "Unsere Erfahrungen, die wir beim Elbehochwasser in den letzten Jahren gemacht haben, sind in die Auswahl und die Ausstattung des Bootes eingeflossen. So haben wir einen kraftvollen Motor gewählt, um problemlos in der starken Strömung manövrieren zu können und einen Bootstyp, der bei Kollisionen mit massiven Treibgut für die Mannschaft sehr sicher ist", sagt Wasserwacht-Chef Schröder.

Derartige Boote werden auch von der Wasserschutzpolizei, anderen Hilfsorganisationen und dem Militär genutzt. Zur Wasserwacht gehören 21 Rettungsschwimmer und 12 Bootsführer. Neben dem neuen Boot gehört auch ein kleineres Aluminium-Hochwasserboot zur Ausrüstung, das durch den geringen Tiefgang zur Rettung und Evakuierung in überflutetem Gelände geeignet ist.