Schwarzenbek (rz). Zum vierten und letzten Mal vor der Wahl am 25. Mai hatten die Schwarzenbeker die Gelegenheit, alle vier Bürgermeisterkandidaten während einer gemeinsamen Veranstaltung kennenzulernen.

Die Resonanz war erneut gewaltig: 200 Zuhörer kamen am Freitagabend in das Forum des Gymnasiums. Ute Borchers-Seelig (parteilos), Jan Piossek (parteilos), die Christdemokratin Heike Wladow, die auch von den Grünen unterstützt wird, und der Sozialdemokrat Christian Carstensen, der auch von der FDP getragen wird, stellten sich den Wählern. Die Moderation übernahm Schulleiterin Birgit Roschlaub.

Zehn Minuten hatte jeder Kandidat, um wie am Montag vor einer Woche sich und seine Ziele vorzustellen (wir berichteten). Danach durften die Zuschauer Fragen stellen, aber diesmal immer nur an einen Kandidaten. Im Laufe des Abends sorgte diese streng durchgesetzte Regelung für Unmut.

Rainer Mucha wollte von allen vier Kandidaten wissen, wie sie zum Ausbau der Radwege und zur touristischen Entwicklung der Stadt stehen. Weil er die Frage nicht an alle vier stellen durfte, zog er sie zurück. Auch der Schüler Calvin Fromm hatte eine Frage an alle Vier: Stehen Sie eher für Neubeginn oder für Kontinuität? Das ließ aber die Moderatorin nicht zu. Erst nach dem Protest einer couragierten Teilnehmerin, die diese Verfahrensweise kritisierte, wurde die Frage an alle vier Kandidaten zugelassen und dann auch die Frage von Rainer Mucha nachträglich beantwortet.

Alle vier Kandidaten sehen Handlungsbedarf, die Stadt am Sachsenwald für Touristen attraktiver zu machen. Neuanfang und neuer Schwung - damit warb vor allem Christian Carstensen. Ute Borchers-Seelig unterstrich ihre Erfahrung als Kämmerin und betonte, keine Einarbeitungszeit als Bürgermeisterin zu haben, Jan Piossek und Heike Wladow wollen den Neuanfang wagen und Bewährtes erhalten.

Nach der Diskussionsrunde waren die Teilnehmer geteilter Meinung über deren Verlauf. "Es war eine gute Veranstaltung mit vielen Informationen über die Kandidaten und ihre Ziele. Die Unterschiede sind sehr deutlich geworden", sagte der Pensionär Dieter Köster. "Ich schwanke noch zwischen zwei Kandidaten. Für mich sind auch die 'Steckbriefe', die der Schwarzenbeker Kinder- und Jugendbeirat von allen Kandidaten auf Facebook veröffentlicht, sehr aufschlussreich", sagte Erstwähler Tim Heide (16).

Mehrere Schwarzenbeker, die nicht genannt werden möchten, machten ihrem Unmut Luft. Sie kritisierten, dass nicht von Anfang an Fragen an alle vier Kandidaten zugelassen wurden. "Die Zuschauer wurden gebremst. Wir sind doch deswegen hergekommen, um alle Vier in ihren Zielen und Ansichten zu vergleichen", sagte ein Rentner.